Nur einer von 12 Bänden: Mit Anekdoten in Mundart weckt Kuno Karls Erinnerungen. (© Kursana)

 
25.02.2023

Klönschnack mit Kuno Karls

Auf eine Erinnerungsreise in Mundart hat der bekannte Stadtchronist Kuno Karls aus Hagenow die Senioren im Kursana Domizil Stralendorf mitgenommen. Mit plattdeutschen Erzählungen aus der Region zog er sie in seinen Bann.

„Das ist der Plattschnacker“, freuten sich die Bewohner über das Wiedersehen mit Kuno Karls. Nach langer Corona-Pause ist er mal wieder in der Einrichtung gekommen, um dort weiterzumachen, wo er beim letzten Mal aufgehört hatte. „Klönschnack“ heißt die Veranstaltung, bei der er aus seiner zwölf Bände umfassenden Sammlung „Fiek’n hät schräben ut Hagenow“ vorliest. Zu hochdeutsch: „Friederike hat aus Hagenow geschrieben“.

Über viele Jahre ist der Augenoptikermeister über die Dörfer gereist, um Alltagsgeschichten und Anekdoten zusammenzutragen. Weit mehr als tausend Menschen hätten ihm eine Geschichte erzählt, sagt Kuno Karls, die meisten davon auf Plattdeutsch. „Ich habe die Geschichten so belassen, wie sie mir erzählt wurden“, erklärt er. Dann hat er sie zu Papier gebracht, mit Bildern versehen und nach Themen und alphabetisch nach Orten geordnet.

Diesmal war Band 8 und der Buchstabe „B“ an der Reihe, mit Dorfschnack aus Orten wie Boizenburg, Bobzin oder Bresegard. Viele der Orte sind den Bewohnern bekannt und auch die beschriebenen Ereignisse wecken Erinnerungen an die damalige Zeit und das Leben auf dem Land. Auch das Plattdeutsche kommt bei den Senioren gut an. „Die meisten unserer Bewohner verstehen Platt“, bestätigt die Leiterin der sozialen Betreuung Kerstin Witt. Sie selbst sei noch mit dem Dialekt aufgewachsen und schnacke manchmal Platt mit den Senioren. Auch Menschen mit Demenz tue die Vertrautheit des Dialekts gut. „Es gibt nicht mehr viele, die noch so richtig Platt sprechen können“, sagt Kuno Karls. Das Plattdeutsche zu erhalten, ist ihm ein großes Anliegen. Mit seinen Chroniken und Veranstaltungen will er dazu beitragen.

Auch diesmal haben die humorvollen Erzählungen von Kuno Karls den Senioren viel Spaß gemacht. Von nun an will er wieder öfters kommen und schon jetzt freuen sich die Bewohner, wenn es dann wieder heißt „Fiek’n hät schräben ut Hagenow“.

Foto: Kursana

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