Bewohner Manfred Gildemeister schätzt die gute Zusammenarbeit der Schwestern Monika Hagemeister (l.) und Beata Murzyn im Kursana Domizil Stralendorf. ©Kursana

 
23.08.2023

Schwestern pflegen gemeinsam

Pflegefachkraft Monika Hagemeister (44) und Pflegehilfskraft Beata Murzyn (51) aus Polen arbeiten Hand in Hand auf einem Wohnbereich im Kursana Domizil Stralendorf

Wenn Pflegefachkraft Monika Hagemeister (44) und Pflegehilfskraft Beata Murzyn (51) auf dem Wohnbereich eins im Kursana Domizil Stralendorf gemeinsam im Dienst sind, braucht die Pflege nicht viele Worte. „Wir sind beide Macherinnen. Jede weiß, was zu tun ist und denkt mit. Wenn wir Hand in Hand arbeiten, dann läuft es geschmeidig“, sagt die jüngere der beiden Schwestern und lacht. „Wir waren zu Hause in Polen fünf Kinder und wurden dazu erzogen, zusammenzuhalten. Beata und ich haben uns schon in der Kindheit ohne Worte verstanden. Jetzt zahlt es sich aus, dass wir uns so gut aufeinander verlassen können.“

Monika Hagemeister hat in ihrer Heimat eine Ausbildung zur Damenschneiderin gemacht. 2005 kam sie nach Deutschland und lernte als Serviceassistentin im Schweriner Krankenhaus den Pflegebetrieb kennen. Bald wusste sie, dass sie in diesem Berufsfeld Verantwortung übernehmen möchte. Sie bewarb sich als Pflegehilfskraft im Kursana Domizil Stralendorf und startete 2017 mit einer dreijährigen berufsbegleitenden Ausbildung zur Fachkraft. Nach dem Abschluss hat sie eine Fortbildung zur Hygienebeauftragten gemacht und wird sich ab September dieses Jahres zur Praxisausbilderin für Azubis weiterbilden. „Ich habe entdeckt, dass Kommunikation und das Vermitteln von Wissen meine Stärken sind. Deshalb habe ich großen Spaß bei den Schulungen von Kollegen“, sagt sie. „Es gefällt mir, dass ich in der Pflege immer etwas Neues lernen und mich stetig weiterentwickeln kann.“

Beata Murzyn hat in Polen eine Ausbildung zur Pharmazeutin gemacht, dann aber in leitender Position in einem Schneidereibetrieb gearbeitet. Neben der Arbeit hat sie ihr Abitur nachgeholt und ein eineinhalbjähriges Studium zur medizinischen Betreuerin gemacht mit dem Ziel, eines Tages in der häuslichen Pflege in Deutschland zu arbeiten. Eigeninitiativ begann sie, die deutsche Sprache zu lernen. Doch erst als ihr die „kleine Schwester“ im vergangenen Jahr eine Stelle als Pflegehilfskraft im Domizil vermittelte, wagte sie zusammen mit ihrem Mann den Umzug.

Wenn beide Frauen im Domizil zusammenarbeiten, kümmert sich Beata Murzyn um die Grundpflege der Senioren. Monika Hagemeister übernimmt als Fachkraft die medizinische Versorgung der Bewohner, misst Blutzucker und Blutdruck, versorgt die Wunden und stellt die Medikamente. Bei der Mobilisierung der Senioren und dem Transfer in einen Rollstuhl packen sie bei Bedarf gemeinsam an. „Es gefällt mir, dass ich Menschen helfen kann. Und ich freue mich sehr über die Dankbarkeit und die Anerkennung, die ich hier für meine Arbeit bekomme“, sagt Beata Murzyn, die die Ruhigere der beiden Frauen ist. Derzeit wird geprüft, ob ihr Abschluss in Deutschland anerkannt werden kann. Im Status einer ausgebildeten Assistentin könnte sie nicht nur weitere pflegerische Tätigkeiten übernehmen, sondern auch mehr Geld verdienen.

Auch privat unternehmen die Schwestern viel gemeinsam: Sie wohnen mit ihren Familien nah beieinander, laden sich gegenseitig zum Essen ein und entspannen gemeinsam bei regelmäßigen Nordic Walking-Runden im Wald oder einem Wellness Wochenende. „Über die Arbeit reden wir kaum, trotzdem gehen uns die Themen niemals aus“, sagt Monika Hagemeister schmunzelnd.

Zur Übersicht