Antje Heinrich ist die neue Pflegedienstleiterin im Kursana Domizil Waldsiedlung in Torgelow. Foto:Frank Hormann

 
25.11.2022

Herausforderungen sind Antje Heinrich wichtig

In die Pflege wollte Antje Heinrich schon als Schülerin. Mit 17 und mit dem Realschulabschluss in der Tasche verließ sie die Ernst-Thälmann-Siedlung in Viereck, einer kleine Gemeinde zwischen Torgelow und Pasewalk, in der sie aufgewachsen ist. Von 1993 bis 1996 ging es für Antje Heinrich zunächst Richtung Schwerin, wo sie eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester absolvierte.

Nach vier Jahren an der Berliner Kinderklinik Lindenhof zog sie aus privaten Gründen nach Köln. Hier erweiterte sie ihren Erfahrungsbereich durch die anspruchsvolle Tätigkeit auf der Kinderkrebsstation der Uniklinik.

Nach der Geburt ihres ersten Sohnes zog es sie wieder zurück nach Mecklenburg-Vorpommern, in den Ort ihrer Kindheit und blieb der Kinderintensivpflege treu. „Ich sammelte Erfahrungen in der ambulanten Betreuung schwerbehinderter Kinder“, erzählt die Torgelowerin, der die eigene Weiterentwicklung durch neue Herausforderungen immer wichtig ist.

Als es schließlich keinen Bedarf mehr in der Kinderpflege gab, stellte sich Antje Heinrich auf die Pflege erwachsener Schwerkranker ein. In einer Intensivpflegewohngemeinschaft mit 14 Bewohnern gehörte auch die Pflege von Wachkomapatienten zu ihren Aufgaben. „Ich wollte nie aus der Pflege raus, hatte aber immer den Anspruch, mein Niveau zu erhöhen, mich neuen Aufgaben zu stellen“, beschreibt Antje Heinrich ihren eigenen Antrieb. So absolvierte sie schließlich die Qualifikation zur Pflegedienstleiterin.

Als solche ist sie nun im Torgelower Kursana Domizil Haus Waldsiedlung tätig und steht einem Team von etwa 35 Mitarbeitern - Pflegefach-, Pflegehilfs- und Betreuungskräften - vor.

In der Torgelower Waldsiedlung leben gegenwärtig 37 Bewohner. Aufgenommen werden chronisch psychisch Kranke ab 18 Jahren, die einen Pflegebedarf nachweisen können. „Das ist wieder Neuland für mich, aber ich lerne wirklich gern dazu“, sagt die erfahrene Pflegerin, die im Umgang mit dem neuen Team offensichtlich keine Schwierigkeiten hat.

„Frau Heinrich besitzt sehr viel Erfahrung als Pflegedienstleitung,“ freut sich Beate Mühlenbächer, Direktorin des Kursana Domizils Torgelow. „Ich schätze ihre Art und Herangehensweise an die neue Aufgabenstellung und auch die Kollegen freuen sich auf die Zusammenarbeit.“

Freundlich, locker und ohne Berührungsängste geht Antje Heinrich mit den zu Betreuenden um. Diese leiden an verschiedenen angeborenen oder erworbenen psychischen Erkrankungen und benötigen Hilfe bei der Pflege und der Bewältigung des Alltags. In fünf Häusern leben die Bewohner am Rande von Torgelow in ruhiger, waldreicher Umgebung. „Es geht hier sehr familiär zu“, berichtet Antje Heinrich. Schließlich ist die Waldsiedlung für viele Bewohner ein Zuhause auf lange Zeit.

Von regelmäßigen Visiten mit einer Psychiaterin über das Verabreichen von Medikamenten und Spritzen bis zum Erstellen von Dienstplänen spannt sich das Spektrum an Arbeitsaufgaben von Pflegedienstleiterin Antje Heinrich. Dabei möchte sie möglichst allen im Team gerecht werden, versuchen, sich auf besondere Situationen einzustellen. „Das möchte ich durch regelmäßige Einzelgespräche schaffen,“ erklärt Antje Heinrich, die aus eigener Erfahrung weiß, wie wichtig die Wertschätzung der Arbeit der KollegInnen ist.

Was wünscht sie sich von ihrem neuen Team? „Ich bin sehr ordnungsliebend und engagiere mich hundertprozentig – das ist mir auch bei den Mitarbeitern wichtig“, verrät die neue PDL. Kraft für ihren beruflichen Neustart gibt ihr der gute Rückhalt in ihrer Familie.

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