Streicheleinheiten fürs Gemüt und Gedächtnis: Huhn Bella weckte viele Erinnerungen. Foto: Kursana

 
05.11.2020

Erinnerungen picken – geflügelter Besuch im Domizil

Ein Dia-Vortrag mit Streicheleinlage hat bei den Senioren im Kursana Domizil Wittenberg vielfältige Erinnerungen geweckt.

Diesmal wurde Huhn lebend serviert. Beim Dia-Vortrag „verrückte Hühner“ im Speisesaal des Kursana Domizils Wittenberg hatte Referentin Helga Mestemacher auch lebendiges Anschauungsmaterial im Gepäck. Ihr Seidenhuhn Bella war der Stargast und überraschte die Senioren mit seinem flauschig-weichen Gefieder, nur zu vergleichen mit dem kuscheligen Fell eines Kaninchens. Der Vergleich lag auf der Hand, und auch sonst wurden allerlei Assoziationen und Erinnerungen wach. Kaum einer, der nicht seine jungen Jahre mit Haus- und Hoftieren geteilt hätte. „Hühner und Federvieh sind ein Thema, das die Generation unserer Bewohner noch sehr gut kennt“, so Ergotherapeutin Kathrin Dörstling.

Als die Referentin verschiedene Hühnerrassen vorstellte und ihre Aufzucht beschrieb, kam deshalb vieles den Bewohnern sehr bekannt vor. Denn auch wenn sich auf den Höfen einiges verändert hat im Laufe der Jahrzehnte, picken die Hühner immer noch Körner so wie eh und je. Und als Helga Mestemachter dann erzählte, dass sie die Küken in ihrer Küche großziehe, überraschte dies zwar manche Senioren. Dafür riefen andere erfreut: „Das haben wir auch so gemacht.“ „Es sind diese Aha-Effekte, die wir so gerne in der Erinnerungsarbeit nutzen“, erläutert Kathrin Dörstling. „Es geht darum, Impulse zu setzen, Erinnerungen herauszukitzeln und wachzuhalten“, so die Ergotherapeutin.

So gab es während des einstündigen Vortrags rund um das liebe Federvieh Anregungen für alle Sinne. Mal wieder ein Ei in der Hand haben: Die Referentin hatte verschiedene Exemplare mitgebracht, vom Wachtel- bis zum Gänseei. Mal wieder an Stroh riechen, mal wieder ein Huhn streicheln. Seidenhuhn Bella, die schon eine lange Erfahrung mit Senioren wie Kindern vorweisen kann, ließ es geduldig geschehen. Dazu wurden Gedichte gelesen und Lieder gehört.  

Aber auch vom Schlachten sprachen die Senioren und davon, dass man früher sämtliche Teile verwertet habe, bis hin zu den vermeintlich gesunden Hühnerfüßen. „Eigentlich haben wir das ganze Huhn auseinandergenommen“, berichtet Kathrin Dörstling. Bildlich gesprochen, versteht sich.  Denn Seidenhuhn Bella verließ den Speisesaal wohlbehalten und quicklebendig.

Foto: Kursana

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