Marion Bogram (35) ist nicht nur Mutter von zwei Töchtern, sondern hat sich auch ihren beruflichen Traum als Wohnbereichsleiterin im Kursana Domizil erfüllt. Foto: Kursana

 
19.11.2022

Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

Wie gut sich Karriere und Familie vereinbaren lassen, wenn beruflich und privat alle an einem Strang ziehen, zeigt Marion Bogram (35), Wohnbereichsleiterin im Kursana Domizil Ampfing.

Dass Marion Bogram ausgerechnet in der Pflege ihre berufliche Erfüllung finden würde, kam überraschend. Als Schülerin schwebte ihr ein sozialer Beruf vor, aber keinesfalls die Pflege. Bei ihrer Mutter, hatte sie hautnah miterlebt, was Schichtdienst bedeutet, am Abend, am Wochenende. Auch sie arbeitet im Kursana Domizil, als Gerontofachkraft. Immer noch unschlüssig begann Marion Bogram nach dem Schulabschluss 2005 dann doch erst einmal die einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin. „Und ab da gab es keinen anderen Beruf mehr für mich“, schwärmt sie rückblickend. „Ich fühlte mich aufgehoben und sofort am richtigen Platz.“ Die Ausbildung schloss sie mit der Note 1,0 ab und machte einige Jahre später auch die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft.

Bald danach kam 2014 Tochter Lara zur Welt, 2019 Tochter Lisa. Beide Male pausierte Marion Bogram für ein Jahr. Ihr Chefin, Kursana-Direktorin Diana Müller-Renner erinnert sich: „Gemeinsam haben wir überlegt, wie sie schnell wieder in den Beruf einsteigen kann. Sie hatte ein Ziel vor Augen, wollte beruflich weiter kommen.“ Das hieß einerseits, ihr nach der ersten Babypause schnell eine Kinderbetreuung zu organisieren. Kurzerhand wurden die Dienstpläne von Marion Bogram und ihrer Mutter aufeinander abgestimmt, damit diese die kleine Enkelin betreuen konnte, während ihre Tochter arbeitete. Und andererseits, ihr Weiterbildungen zu ermöglichen. Marion Bogram wurde Hygienebeauftragte, bildete sich in Palliative Care fort und erfüllte sich schließlich, nach ihrer zweiten Tochter, ihren großen Traum: Wohnbereichsleiterin. Stets eng begleitet und unterstützt von der Einrichtungsleiterin. „Wenn ich sie nicht hätte, wäre ich bestimmt nicht da, wo ich jetzt bin“, lacht Bogram.

Damit Karriere und Familie miteinander vereinbar sind, brauche es aber auch ein starkes soziales Netzwerk. Denn schon ihre privaten Rahmenbedingungen sind eine Herausforderung: Ihre Töchter Lara (8) und Lisa (3) gehen in Schule und Kindergarten, ihr Mann arbeitet im Dreischichtdienst in Waldkraiburg. Seit dem Hausbau wohnt die Familie rund 30 Kilometer von Ampfing entfernt. Und Marion Bogram hat keinen Führerschein. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Beruflich wie privat. Ihr Mann oder ihre Schwiegermutter fahren sie jeden Tag mit dem Auto zur Arbeit und zurück, so dass sie weiterhin ihrem Traumberuf nachgehen kann.

Als Wohnbereichsleiterin kann sie ihre Arbeitszeit frei bestimmen, mit den Arbeitszeiten ihres Manns koordinieren, und den monatlichen Dienstplan gemeinsam mit und für ihr Team erstellen. Auch dabei gilt es, die vielen individuellen Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden zu berücksichtigen. Gemeinsam suchen sie nach Lösungen, probieren aus, was wie machbar ist. Viele Kolleginnen sind auf so genannte Mutti-Dienste angewiesen, können nur arbeiten, wenn ihre Kinder im Kindergarten oder in der Schule betreut werden. „Wenn der Partner von 6 bis 18 Uhr außer Haus ist und die Kitas um 16 Uhr, freitags oft um 13 Uhr schließen, müssen wir eben sehen, ob und wie wir wir das hinbekommen“, sagt Direktorin Müller-Renner. Irgendwann seien die Kinder aber auch größer und die Mütter wieder flexibler.

Marion Bogram ist vor allem wichtig, dass alle zufrieden sind: „Ich sehe das ganzheitlich. Ich möchte, dass es den Bewohnern gut geht, meinen Mitarbeitern, und dass meine Vorgesetzten zufrieden sind. Wenn es beruflich passt, dann passt es auch privat.“ Beruflich geht es für Marion Bogram bald mit der mehrmonatigen Weiterbildung zur Wohnbereichsleiterin weiter, danach ist die Zusatzqualifikation zur Praxisanleiterin geplant.

Bei all den beruflichen Anforderungen, entspannt sich Marion Bogram bei ihrer Familie und beim Backen. Mit viel Kreativität und Leidenschaft backt sie Torten. „Ich mach das unwahrscheinlich gerne“, schwärmt sie. „Da bin ich die Ruhe in Person und ich komm runter.“ Am liebsten Motivtorten, da kann sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Freuen dürfen sich darüber nicht nur ihre Töchter, sondern auch ihre Kolleginnen und Kollegen im Kursana Domizil. So zauberte sie im vergangenen Jahr zum 50. Geburtstag des Hausmeisters eine große, dreistöckige Torte mit Schubkarren und Werkzeugen, die vielen noch länger in Erinnerung bleiben wird.

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