Genau vor sieben Jahren stieg Loredana Milea ein als Pflegekraft in der Kursana Villa Bonn. Jetzt wirkt sie als Pflegedienstleiterin © Kursana

 
04.05.2022

In sieben Jahren zur Pflegedienstleiterin aufgestiegen - Loredana Milea

Vor sieben Jahren eingestiegen als Pfleghilfskraft in der Kursana Villa Bonn – jetzt ist Loredana Milea Pflegedienstleiterin.

Bonn. Der 5. Mai 2015 ist ein Datum, das Loredana Milea nie vergessen wird – an diesem Tag hat sie in der Kursana Villa Bonn als Pflegehilfskraft angefangen. Genau sieben Jahre später kann sie auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken: Seit Jahresanfang 2022 wirkt sie als Pflegedienstleiterin.

Doch nichts ist selbstverständlich an dieser erfolgreichen Karriere: Loredana Milea lebte mit Ehemann und zwei Kindern in Kronstadt/Brasov in Rumänien, hatte bereits eine Ausbildung als Krankenschwester und ein Jura-Studium absolviert, wollte als Rechtsanwältin arbeiten. „Leider durfte ich diesen Beruf nicht praktizieren, weil dafür Geld eingefordert wurde“, erinnert sich Milea. „Ich sah nicht ein. Denn ich wollte als Rechtsanwältin arbeiten, weil ich das kann, und nicht, weil ich das Geld habe.“

So enttäuscht waren sie und ihre Familie, dass sie sich entschlossen, auszuwandern. Drei Monate lang absolvierte sei einen Intensiv-Deutschkurs, den sie mit der Qualifikation B2 abschloss. „In Rumänien lernten wir englisch und französisch, aber nicht deutsch auf der Schule“, erinnert sie sich. Dann bewarb sie sich bei einer Vermittlungsfirma als Pflegefachkraft , erhielt umgehend an einem Dienstag ein Anruf von damaligen Direktorder Kursana Villa Bonn: „Können Sie am Freitag zum Vorstellungsgespräch kommen?“ Die zweifache Mutter musste ihm erst einmal klar machen, dass sie 2000 Kilometer entfernt noch in Rumänien wohnte. „Für mich war klar, entweder komme ich mit meiner Familie oder gar nicht – wenn ich nach Deutschland komme, gehe ich nicht mehr zurück.“ Der Direktor reagierte gelassen und erkannte das Potential: „Nach ihrem Lebenslauf – da kommen Sie mal!“ Also packte Familie Milea alles ein und fuhr nach Deutschland. Die Kinder waren damals erst fünf Monate und sieben Jahre alt.

Ein neues Leben begann: Sofort fing sie zunächst als Pflegehilfskraft an. „Doch der Schreck war zuerst groß: Ich habe nur ein Viertel vom Vorstellungsgespräch verstanden. Ich habe gedacht, ich schaffe das nicht.“ Doch mit viel Elan zog Loredana Milea den neuen Lebensabschnitt durch: Nach drei Monaten kam die Anerkennung als Pflegefachkraft, acht Monate später wurde sie gefragt, ob sie als Wohnbereichsleiterin in der Demenzabteilung arbeiten könne. „ich habe nicht lange überlegt – entweder schaffe ich das oder nicht“, blickt sie auf diese anstrengende Zeit zurück. Fünf Jahre lang hat sie 40 demente Bewohner betreut, fuhr zwei Mal in der Woche nach Feierabend nach Köln zur Weiterbildung, die sie mit Erfolg abschloss. Im vorigen Jahr wechselte sie als Leiterin in die Komfortpflege und wurde stellvertretende Pflegedienstleiterin. Im Januar 2022 folgte der nächste Karrieresprung als Pflegedienstleiterin.

Wie schafft man das? Familie und Beruf, das Einleben in ein fremdes Land? „Wenn man den richtigen Mann an seiner Seite hat, geht das“, erklärt sie selbstbewusst. „Mein Ziel war, mich in Deutschland weiterzuentwickeln. Meine Lebensplanung: Zuerst Mutter werden, dann eine erfolgreiche berufliche Entwicklung. Das ist gerade passiert!“

Die Familie aus Rumänien hat ihren Platz in Deutschland gefunden, viel Aufgaben bewältigt – Kinder waren schnell im Kindergarten und in der Schule integriert, ihr Mann ist beruflich gut aufgestellt, sie haben ein Haus gekauft. „Wenn man an den richtigen Platz kommt und die richtigen Menschen kennen lernt, funktioniert das einfach“, resümiert sie. Ausdrücklich lobt sie die gute Zusammenarbeit in der Bonner Villa, die sie in der neuen Leiterfunktion fortführen will: „Mit einer guten Mitarbeiterführung kommt man zu einer sehr guten Qualität“, sagt sie aus Erfahrung. „ Morgens begrüße ich alle Bewohner und Mitarbeiter, fühle deren Bedürfnisse und auch ihr Wohlbefinden. Dieses Funktionieren in Harmonie macht mich glücklich.“ In der Weiterbildung habe sie die Erfolgsfaktoren für Mitarbeiter- und Teamführung gelernt – in der Theorie, aber in der Praxis müsse dies mit Empathie und Liebe umgesetzt werden.  

Gerade hat die inzwischen 14jährige Tochter ein Praktikum im  Betreuungsteam gemacht: „Sie hat mit Stolz gesehen, was die Mama hier macht.“ Sie habe nicht erwartet, in nur sieben Jahren so viel zu schaffen. „Es war hart, aber es war eine tolle Sache, weil ich dran geblieben bin“, sagt sie. „Ich wollte den Kindern auch zeigen, wenn man etwas will und kann, schafft man es auch. Und wenn der Beruf mit Spaß verbunden ist, ist das keine Arbeit – es passt alles gut zusammen.“

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