Bewohnerin Rosemarie Warm (78) genoss beim Auftritt im Kursana Domizil Bremen einen Tanz mit Entertainer Dean Weit. ©Kursana

 
23.12.2019

„Musik für Senioren als Berufung“

Als Entertainer eroberte der ausgebildete Alltagsbegleiter Dean Weit (52) auf der Weihnachtsfeier im Kursana Domizil Bremen die Herzen der Bewohnerinnen und Bewohner.

Mit Charme, Humor und toller Musik kommt der Bremer Entertainer Dean Weit bei den Senioren gut an. Spätestens wenn der ausgebildete Alltagsbegleiter bei seinen Auftritten die Gitarre aus der Hand legt, sein Mikrofon gegen ein Headset tauscht und die Damen zum Tanzen auffordert, hat der 52-Jährige die Herzen seines Publikums in Senioreneinrichtungen erobert. Auf der Weihnachtsfeier im Kursana Domizil Bremen freute sich Bewohnerin Rosemarie Warm (78) über ein Tänzchen mit dem Musiker, dem die eigene Freude bei seinen Auftritten anzumerken ist. „Musik für Senioren zu machen, ist für mich zu einer Berufung und einem Wendepunkt in meinem Leben geworden“, sagt er.

Bereits in seiner Jugend hat Dean Weit in einer Band gespielt und ist auf zahlreichen Hochzeiten und anderen Events aufgetreten. Vor 13 Jahren hängte er seine Gitarre an den Nagel und begann, als Flugsicherheitsassistent auf dem Bremer Flughafen zu arbeiten. Erst als seine Mutter vor einigen Jahren an Demenz erkrankte und immer stärker in ihrer eigenen Welt zu verschwinden begann, besann sich Dean Weit wieder auf die Musik. „Meine Mutter hat Schlager geliebt und war ihr Leben lang eine echte Tanzmaus“, erzählt er lächelnd. „Wenn ich die Lieder aus den 50er bis 70er Jahren auf der Gitarre spielte und für sie sang, begannen ihre Augen zu strahlen. In solchen Momenten war sie für mich wieder erreichbar. Als ich merkte, dass die Magie der Musik auch bei anderen Menschen mit Demenz wirkt, hatte ich meine Aufgabe gefunden: Ich beschloss, Senioren mit meiner Musik glücklich zu machen.“

Dean Weit absolvierte eine Ausbildung zur Betreuungskraft und begann im Frühjahr 2019, mit seinen Schlager- und Tanzcafés in Bremer Seniorenheimen aufzutreten. Im Oktober übernahm er zusätzlich eine halbe Stelle in der sozialen Betreuung einer Einrichtung und widmet sich dort ausschließlich Menschen mit Demenz. „“Mittlerweile lege ich die Gitarre kaum noch aus der Hand, denn Musik ist der Schlüssel zum Gedächtnis“, sagt Dean Weit. Für ihn selbst sei die Rückkehr zur Musik auch der Schlüssel zum Glück geworden, sagt er. „Musik kann mich nicht enttäuschen und ist immer für mich da. Und wenn ich mal traurig bin, heitert mich mein Lieblingslied sofort wieder auf.“

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