Zum Ausbildungsstart gab es im Kursana Domizil Buchholz eine Schultüte und viele gute Wünsche (v.l.n.r.): Praxisanleiterin Izabela Krenzin, Auszubildende Domi Sherpa, Qualitätsbeauftragte Samantha Schüttlöffel und Direktorin Yvonne Martini. ©Kursana
Sie sei hochmotiviert, voller Freude und auch ein bisschen aufgeregt, sagt Domi Sherpa, die seit eineinhalb Jahren als Pflegehelferin im Kursana Domizil Buchholz arbeitet. Denn am ersten August ging für die Nepalesin ein Herzenswunsch, auf den sie lange hingearbeitet hat, in Erfüllung: Die 32-Jährige konnte in die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau starten.
„Ich habe mich schon als Kind in meiner Heimat für Krankenpflege interessiert“, erzählt Domi Sherpa. „Als ich 14 Jahre alt war, ist meine Mutter schwer erkrankt. Da war es selbstverständlich, dass ich als älteste Tochter ihre Pflege übernehme. Dafür habe ich mir im Krankenhaus alles von den Pflegern abgeschaut.“ Zudem hat sich Domi Sherpa zu Hause um ihre drei jüngeren Geschwister gekümmert und für ihren Schulabschluss gelernt. Anschließend fand sie bei der gemeinnützigen Organisation „Swastha Chulo Nepal“ („Gesunder Ofen Nepal“) eine Arbeit in der Verwaltung, mit der sie die Familie finanziell unterstützen konnte. Die NGO ist eine Partnerorganisation des gemeinnützigen deutschen Vereins „Die Ofenbauer“, der sich seit 2010 für die Verbreitung rauchfreier Küchenöfen in Entwicklungsländern einsetzt. Bei dieser Arbeit hat Domi Sherpa ihren Mann kennengelernt, mit dem sie seit dreieinhalb Jahren in Buchholz lebt.
Hier hat sie von Anfang an Kurse belegt, um die deutsche Sprache zu lernen und den Abschluss für das B2-Sprachniveau zu machen, der für die Qualifizierung zur Pflegefachkraft vorausgesetzt wird. Anfang 2023 begann Domi Sherpa zudem, als Pflegehelferin im Kursana Domizil praktische Erfahrungen zu sammeln. „Die Bewohner sind sehr lieb zu mir, und ich konnte lernen, was alles zur Pflege gehört“, sagt sie. „Ich mache meine Arbeit hier sehr gern, bin aber bald an die Grenzen dessen gekommen, was ich als Hilfskraft tun darf. Diese Erfahrung hat mich noch mehr motiviert: Ich möchte anderen Menschen immer besser helfen und noch mehr Verantwortung übernehmen können.“
Die vielseitigen Lerninhalte in der dreijährigen generalisierten Ausbildung zur Pflegefachfrau reichen von Anatomie bis zu Kommunikation, daneben werden allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Politik und Englisch unterrichtet. Neben der stationären Langzeitpflege in der Senioreneinrichtung wird Domi Sherpa auch die Arbeit bei einem ambulanten Pflegedienst, im Krankenhaus, in der Psychiatrie und in der Kinderkrankenpflege kennenlernen. Praxisanleiterin Izabela Krenzin wird sie im Domizil dabei unterstützen, das Gelernte im Pflegealltag umzusetzen und sich auf die Prüfungen vorzubereiten. „Frau Sherpa ist eine sehr fröhliche Mitarbeiterin, die Ihren Job sichtlich mit Herz macht. Sie hat immer ein Lächeln auf den Lippen und ist sehr zuverlässig und hilfsbereit“, sagt Direktorin Yvonne Martini. „Ich freue mich, dass sie diesen Schritt in die Ausbildung gemacht hat.“
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