Volkstanz hält Körper und Geist beweglich: Seit 30 Jahren leitet Gisela Jansen (sitzend 3.v.r.) die Damen beim Kursana-Tanztreff an. ©Kursana

 
09.11.2016

30 Jahre Tanztreff in Niendorf Nord

Große Jubiläumsfeier in der Kursana Residenz Hamburg.

Mit einem großen Fest feierten 14 Frauen in der Kursana Residenz Hamburg das dreißigjährige Bestehen ihrer Volkstanzgruppe. Seit Oktober 1986 leitet Gisela Jansen (77) die gesellige Runde, die sich zweimal im Monat in den Räumen der Senioreneinrichtung in Niendorf Nord trifft. Deutsche Volkstänze, ein bisschen Folklore und Squaredance und gemeinsames Singen stehen dann auf dem Programm der Damen im Alter zwischen 71 und 93 Jahren. „So bleiben wir beweglich an Körper und Geist“, berichtet Gisela Jansen. „Darüber hinaus genießen alle die Harmonie und den liebevollen Zusammenhalt in der Gruppe. Wer miteinander tanzt, der lernt, auf den anderen achten.“

Gisela Jansen begann als 14-jährige Schülerin in Kiel mit dem Volkstanz. Nach dem Umzug nach Hamburg wurde sie 1963 Mitglied im Niendorfer Turn- und Sportverein, wo sie wie die meisten Teilnehmerinnen der Gruppe auch heute noch aktiv ist. Auf der Suche nach einem Raum für eine eigene Volkstanzgruppe wurde die gelernte Schwesternhelferin bei ihrer Arbeit auf der Pflegestation in der Kursana Residenz fündig: Die Gruppe traf sich anfangs im Turmzimmer, später im Theatersaal und nutzt seit 2012 den neu gebauten Wintergarten der Senioreneinrichtung. Zu ihren besten Zeiten trafen sich um die dreißig Frauen und bis zu fünf Männer regelmäßig zum Üben. Bei zahlreichen Aufführungen beispielsweise auf dem Tibargfest oder den Turnschauen des Niendorfer TSV zeigte der Kursana-Tanztreff sein Können.

Gemeinsames Feiern wird in der geselligen Runde seit jeher groß geschrieben, kein Geburtstag wird vergessen. „Darüber hinaus haben wir zahlreiche Ausflüge und anfangs auch einige Wander- und Radtouren unternommen“, erzählt Gisela Jansen. „Noch heute schwärmen meine Damen vom Besuch des Schokoladenmuseums.“ Doch das Alter der Teilnehmerinnen fordert seinen Tribut: Seit drei Jahren tanzt die 18-köpfige Gruppe nicht mehr vor, die Ausflüge werden seltener. „Ich gebe mir Mühe, aber mir gehen mittlerweile schon mal Schritte verloren“, gibt Anneliese Krüger, die mit 93 Jahren die älteste Teilnehmerin ist und seit 1990 den Tanztreff besucht, zu. Deshalb tanzt die alte Dame heute am liebsten die „Blümchenwiese“, einen Blocktanz, bei dem jede Teilnehmerin einzeln die gleiche Schrittfolge tanzt. „Dabei kann ich am besten bei den anderen abgucken“, gesteht sie lächelnd.

Es gehört zur Stärke der Gruppe, dass solche kleinen Schwächen liebevoll aufgefangen werden. Auch Christa Hartmann, die erst seit einem halben Jahr mittanzt und mit 71 Jahren das „Küken“ des Tanztreffs ist, freut sich darüber, dass Gisela Jansen bei komplizierteren Tänzen regelmäßig  Anweisungen gibt. „Kette“, „Herrenmühle“, „Schlusskreis“, ruft die Gruppenleiterin in die Runde, als bei der Jubiläumsfeier alle hochkonzentriert und mit einem Lächeln auf den Lippen bei der „Holsteiner Dreitour“ das Tanzbein schwingen. „Meine Damen sind wirklich flott drauf“, sagt sie anerkennend.

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