Bewohnerin Christel Hansen (84) besucht regelmäßig den Bücherclub in der Kursana Residenz Hamburg und kümmert sich ehrenamtlich um die Bibliothek im Haus. ©Kursana

 
19.12.2019

Besondere Leseerlebnisse für Senioren

Der „Bücherclub“ der Kursana Residenz Hamburg regt Bewohnerinnen und Bewohner an, über Literatur ins Gespräch zu kommen.

Bis zu dreißig Seniorinnen und Senioren sind alle zwei Monate dabei, wenn Logopädin Marie Krüerke (35) in die Bibliothek der Kursana Residenz Hamburg zum „Bücherclub“ einlädt. Bei Kaffee oder Tee lauschen sie der Vorstellung zeitgenössischer Literatur, die für die ältere Generation interessant ist und zum Austausch anregt. „Das Spektrum reicht von heiter bis tiefsinnig“, erklärt die Mitarbeiterin der sozialen Betreuung. „Ich versuche, jenseits der Bestsellerlisten historisch relevante Themen zu finden. Außerdem muss sich ein Buch dafür eignen, dass ich unterhaltsam aus ihm vorlesen kann. Schließlich möchte ich unseren Bewohnern besondere Leseerlebnisse bescheren.“

Auf dem Programm standen bisher historische Reiseberichte, generationenübergreifende Erzählungen oder englische Romane über das Landleben, zu denen frischer Minztee aus dem Garten serviert wurde. Mehrere Texte widmeten sich der Frage, warum die Dänen als glücklichstes Volk der Welt gelten. Im Anschluss an die Clubtreffen stehen die besprochenen Bücher in der hauseigenen Bibliothek zur Lektüre bereit. „Unser Bestand umfasst eine große Auswahl an klassischer Literatur, Bildbänden, Autobiographien historischer Persönlichkeiten und Lexika“, erzählt Bewohnerin Christel Hansen (84), die sich seit fünf Jahren ehrenamtlich als „Hüterin der Buchstaben“ im Haus engagiert. Die ehemalige Krankenschwester, die in leitender Position im UKE tätig war und ihr Leben lang viel gelesen hat, sichtet die Buchspenden, ordnet sie ins System ein und spricht bei Bedarf Leseempfehlungen aus. „Mit den Bücherclub-Treffen wächst auch unser Bestand an moderner Literatur. Einige der Werke sind schon auf reges Interesse gestoßen.“

Dabei werden die Bücher nicht im klassischen Sinne von den Senioren ausgeliehen. „Wir verstehen die Bibliothek eher als Treffpunkt und gemeinsames Wohnzimmer, in dem sich jeder in den Regalen bedienen darf,“ sagt Christel Hansen. Während sie selbst gern die Nachschlagewerke für die Recherche zu ihren Artikeln im Hauskurier nutzt, finden sich andere zum Lesen oder zum Betrachten der Bildbände ein und kommen dabei miteinander ins Gespräch. „Durch ihre  liebenswerte, humorvolle Art schafft es Marie Krüerke, viele von uns in ihren Bann zu ziehen“, freut sich Christel Hansen. „Der Bücherclub gibt dem kulturellen Leben im Haus neue Impulse.“     

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