Petra Thomsen (55) hat in der Lebensmitte ihren Traumberuf in der Pflege gefunden. ©Kursana

 
01.03.2018

„Die Arbeit mit alten Menschen ist meine Bestimmung.“

Aus der Reisebranche in die Altenpflege – mit Mitte 40 startete Petra Thomsen (55) in ihre zweite Karriere

 „Die große Zuneigung, die ich hier tagtäglich im Umgang mit den Bewohnern erlebe, baut mich auf“, sagt Petra Thomsen (55), die erst mit Mitte 40 die dreijährige Ausbildung zur examinierten Pflegefachkraft begonnen hat und mittlerweile in der Kursana Residenz Hamburg als Wohnbereichsleiterin und Qualitätsbeauftragte Karriere gemacht hat.

Auch in ihren früheren Berufen als Einzelhandelskauffrau im Textilgroßhandel und Reiseverkehrskauffrau hat die Mutter einer Tochter gern Verantwortung übernommen. Als ihr Arbeitgeber konkurs ging, wurde sie mit 42 Jahren arbeitslos. Vorerst jobbte Petra Thomsen auf dem Wochenmarkt. „Ich wollte mir in Ruhe eine neue Herausforderung suchen, bei der ich meine Fähigkeiten einbringen kann“, sagt sie. „Ich kann gut mit Menschen umgehen. Bei einem Praktikum in der Kursana Residenz war mir sofort klar, dass die Arbeit in der Pflege meine Bestimmung ist und ich in diesem Haus bleiben möchte.“

Hartnäckig fragte Petra Thomsen einmal pro Woche in der Residenz nach, bis ihr nach zwei Monaten eine freie Stelle als Pflegehelferin im ambulanten Dienst angeboten wurde. „Alte Menschen in ihren Appartements zu pflegen und dabei jederzeit auf die Sicherheit des Teams im Haus zurückgreifen zu können, hat mir gefallen.“ Berufsbegleitend startete sie nach einem halben Jahr die dreijährige Ausbildung zur Pflegefachkraft. „Ich musste am Wochenende diszipliniert für meine Klausuren arbeiten, das war schon anstrengend“, sagt sie. „Aber ich hatte einen hohen Anspruch an mich und das Ziel, hier eine Führungsposition zu übernehmen.“

Heute ist sie nicht nur mit einem Team von sieben Mitarbeitern für die Betreuung von gut dreißig Senioren verantwortlich. Als Qualitätsbeauftragte ist Petra Thomsen dafür zuständig, dass das Zusammenspiel aller Arbeitsbereiche in der Residenz reibungslos funktioniert. „Wenn ich sehe, dass 80 Prozent unserer Senioren optimal begleitet in ihrem Appartement versterben dürfen, so wie sie es sich gewünscht haben, dann macht mich das zufrieden“, sagt sie. Den Bewohnern auf diesem Weg Sicherheit zu geben, sei ihr höchstes Ziel.

„Natürlich ist die Arbeit manchmal belastend“, sagt Petra Thomsen, die sich mit Krafttraining, Inlineskaten und Gartenarbeit fit hält und beim Campen in ihrem Wohnwagen an der Ostseeküste entspannt. „Man muss lernen, mit sich selbst genauso geduldig und liebevoll umzugehen wie mit den Bewohnern. Wenn das gelingt, kann man sich gerade in reiferen Jahren in dieser Arbeit richtig ausleben.“

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