Mirko Druckrey (41), Hygienebeauftragter in der Kursana Residenz Hamburg, mit einer Notfallbox, deren Produkte bei Verdacht auf eine ansteckende Krankheit sofort zum Einsatz kommen. ©Kursana

 
20.02.2019

Ein „Detektiv“ in Sachen Gesundheit

Mirko Druckrey (41) ist seit 15 Jahren als Hygienebeauftragter in der Kursana Residenz Hamburg im Einsatz.

„Hallo, ich bin Mirko. Können Sie mir bitte einmal demonstrieren, wie Sie Ihre Hände desinfizieren.“ Mit dieser Aufforderung muss jeder Mitarbeiter der Pflege in der Kursana Residenz Hamburg rechnen, wenn er Mirko Druckrey in der Senioreneinrichtung begegnet. Als Hygienebeauftragter des Hauses darf der 41-Jährige nicht nur jederzeit stichprobenartig die Desinfektionspraxis seiner Kollegen überprüfen. Er arbeitet auch neue Mitarbeiter in das Hygienekonzept des Hauses ein, überprüft in regelmäßigen Abständen die Einhaltung aller Maßnahmen und koordiniert die Abläufe bei auftretenden Infektionskrankheiten. „Es ist eine abwechslungsreiche und spannende Arbeit, bei der ich mich manchmal wie ein Detektiv in Sachen Gesundheit fühle“, sagt Mirko Druckrey lächelnd.

Schon in seinem ursprünglichen Beruf als Maurer zeichnete sich der Mann von der Insel Rügen durch Gründlichkeit und Ordnungsliebe aus. Beim Zivildienst im Krankenhaus entdeckte Mirko Druckrey sein Herz für die Pflege und entschied sich nach der Ausbildung zum Krankenpfleger für die Arbeit in der Altenpflege. 2003 startete er als Wohnbereichsleiter in der Kursana Residenz Hamburg und hatte dort bereits 2004 nach einer Fortbildung zum Thema Hygiene seinen Arbeitsschwerpunkt gefunden.

„Der Bereich umfasst neben der Pflege auch Fragen der Hauswirtschaft und den Umgang mit Lebensmitteln und Medikamenten“, erzählt Mirko Druckrey, der als stellvertretender Pflegedienstleiter des stationären Pflegebereiches der Residenz weiter den Bezug zur Praxis hat. Wichtig sei für sein Einsatzgebiet auch die gute Vernetzung mit den Mitarbeitern aller Wohnbereiche, so dass beim ersten Verdacht auf eine Infektion mit Grippe- oder Noroviren reagiert werden könne, erläutert der Hygienebeauftragte. In solchen Fällen werden noch vor der ärztlichen Diagnose die Sicherheitsmaßnahmen im Haus hochgefahren und  Gemeinschaftsräume, öffentliche Toiletten, Fahrstühle und Handläufe mit speziellen Reinigungsmitteln desinfiziert, um eine Ausbreitung zu verhindern. Auch multiresistente Keime,  mit denen sich Bewohner mit geschwächtem Immunsystem bei einem Krankenhausaufenthalt infizieren können, stellen die Pflegeeinrichtung immer häufiger vor große Herausforderungen.

„Es stehen auf allen Wohnbereichen Hygieneboxen für den Notfall bereit“, erläutert Mirko Druckrey. „Betroffene Bewohner sollten bei einer Infektion die öffentlichen Räume nicht mehr nutzen. Ihre Zimmer, die Wäsche und das Geschirr werden separat desinfiziert. Und alle Mitarbeiter und Besucher nutzen neben Einmal-Handschuhen auch Einwegkittel und Mundschutz“, erläutert Mirko Druckrey. Aufklärung und gezielte Maßnahmen hält der Hygienebeauftragte für das beste Mittel gegen die Angst vor Ansteckung – bei Mitarbeitern genauso wie bei Besuchern.

„Kein Mensch muss sich jedes Mal beim Betreten einer Senioreneinrichtung die Hände desinfizieren. Das tut er ja zuhause auch nicht“, meint Mirko Druckrey. Aus der Sicht des Hygienebeauftragten gibt es zwei Grundsätze, die für jeden im Alltag zu empfehlen sind. „Man sollte nicht alles anfassen, sondern die Hände bei sich behalten. Und zuhause sollte man sich als erstes gründlich die Hände waschen“, sagt er. „Diese Regeln habe ich auch meinem Sohn von klein auf beigebracht.“

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