Glücklich mit Hund (v.l.): Lilo und Jürgen Günther mit Bonzo und Walter und Renate Dietrich mit Pep. Copyright: Kursana

 
25.10.2014

Haustiere willkommen

In der Kursana Residenz Hamburg leben auch einige vierbeinige Bewohner.

Bonzo hat Glück mit den Günthers: Das Ehepaar holte den 14jährigen, schwerhörigen Terrier-Mischling vor eineinhalb Jahren aus dem Tierheim, um ihm ein liebevolles Zuhause zu geben. Jürgen Günther (90) hatte damals aus gesundheitlichen Gründen das Auto abgeschafft, der Lebensradius des Paares wurde kleiner. Da kam die Veranstaltung des Tierschutzbundes in der Kursana Residenz Hamburg, in der die Günthers seit sieben Jahren leben, gerade recht. „Das hat unsere Sehnsucht geweckt, wieder einen Hund zu halten“, erinnert sich Lilo Günther (88), die vor ihrer Berufstätigkeit immer mit einem Vierbeiner im Haushalt lebte. „Zum Glück war das in der Residenz kein Problem“, sagt die alte Dame und lächelt. „Seither reden wir viel über Bonzo und gar nicht mehr über Krankheiten.“

Dass sich Bewohner ein neues Haustier zulegen wollen, war in der Residenz bisher ein Einzelfall. In allen anderen Fällen zog der Vierbeiner zusammen mit dem Bewohner ein. Drei Hunde und vier Katzen leben derzeit zusammen mit 299 Bewohnern in der Niendorfer Senioreneinrichtung. „Haustierhaltung war bei uns von Anfang an erlaubt und wir haben noch nie schlechte Erfahrungen damit gemacht“, sagt Direktorin Bärbel Eickhoff. Einzige Bedingung des Hauses ist, dass der Bewohner selbst für sein Tier sorgen könne und für den Krankheitsfall jemanden habe, der sich um die Bedürfnisse des Vierbeiners kümmert. „Unsere Tiere bringen so viel Freude und Gesprächsstoff ins Haus, so dass alle von ihnen profitieren“, meint Bärbel Eickhoff. „Außerdem sind sie ein Anker im Leben unserer Senioren. Den darf man ihnen beim Umzug in die Residenz nicht nehmen.“

Margot Brennecke (89) erinnert sich noch genau an den Augenblick, als sie vor zwei Jahren mit Katze Annie im Arm zum ersten Mal in ihrer Wohnung in der Residenz stand. „Das ist jetzt unser neues Zuhause, habe ich zu Annie gesagt“, erzählt die alte Dame. „Ich habe mein Haus aufgegeben und musste viele Möbel verkaufen. Aber wenigstens konnte mein Liebling bei mir bleiben.“ Zweimal täglich säubert Margot Brennecke seither die Katzentoilette und „gefühlte hundert Mal pro Tag“ bürstet sie das Fell ihrer British Kurzhaar-Katze. „Aber so habe ich Abwechslung und kann immer mit Annie reden“, freut sie sich.

Auch für Renate und Walter Dietrich stand vor einem Jahr bei der Suche nach einer Senioreneinrichtung fest: „Nicht ohne unseren Pep!“ Der quirlige Yorkshire-Terrier ist seit elf Jahren der Lebensmittelpunkt des Paares. „Durch ihn haben wir hier schnell Anschluss gefunden“, erzählt Walter Dietrich (72). „Jeder fragt nach ihm und will ihn streicheln. Da kommt man schnell ins Gespräch.“ Da die Appartements nicht hellhörig seien und ihr Hund gut allein bleiben könne, habe es auch nie Probleme gegeben.

Lilo und Jürgen Günther haben bei der Eingewöhnung ihres Hundeseniors Bonzo einige Mühe aufwenden müssen. „Anfangs sind wir getrennt ins Restaurant essen gegangen, weil Bonzo nicht allein sein konnte“, erzählt Jürgen Günther und demonstriert stolz einige Tricks, die er inzwischen mit seinem Hund einstudiert hat. „Aber wir haben viel geübt, mittlerweile kann er sogar allein vor einem Geschäft warten.“ Vier Mal täglich zu festen Zeiten gehen beide eine Gassi-Runde, und auf der Hundefreilauffläche in der Nähe der Residenz haben sich längst neue Kontakte ergeben. „Mit einem Hund an der Leine hat man viel Bewegung und kann sich gar nicht erlauben, bequem zu werden“, bringt es Bonzos Frauchen auf den Punkt. „Und das Kuscheln mit ihm tut der Seele gut.“ Die Günthers haben eben Glück mit ihrem Bonzo.

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