Als echte „Knopftante“ hat Margrit Wild (81) aus der Kursana Residenz Hamburg im Laufe ihres Lebens zahlreiche Knöpfe gesammelt und damit selbst genähte Taschen kunstvoll verziert. ©Kursana

 
28.10.2022

Knopfkunst sorgt für Gesprächsstoff

Dank ihrer Kreativität hat sich Margrit Wild (81) schnell in der Kursana Residenz Hamburg eingelebt.

Auch wenn Margrit Wild mit ihrem Ehemann Reinhold erst vor vier Monaten in die Kursana Residenz Hamburg eingezogen ist, ist die 81-Jährige vielen Mitbewohnern bereits ein Begriff. Denn die Seniorin ist nicht nur von Anfang an bei vielen Kreativangeboten im Haus dabei. Die ausgebildete Schneiderin fällt auch durch ihre selbst genähte Kleidung und ihre extravaganten Taschen ins Auge. Besonders die Eigenkreationen an Schulter und Handgelenk sind durch eine Vielzahl aufgenähter Knöpfe ein echter Blickfang. „Ob in der U-Bahn, im Restaurant oder im Theater – mich haben immer schon Menschen auf meine Taschen angesprochen“, erzählt Margrit Wild schmunzelnd. „Ich bin zeitlebens eine Sammlerin gewesen und kaufe viel auf dem Flohmarkt ein, was ich später weiterverarbeiten und zu etwas Neuem verwandeln kann. Nur Knöpfe habe ich mir noch nie selbst gekauft. Die habe ich immer von anderen geschenkt bekommen.“

Dabei kann sich die Hamburgerin gut daran erinnern, dass sie schon als Kind leidenschaftlich gern bei ihren Tanten in den Näh- und Knopfkästen nach Schätzen gestöbert hat. Aus alten Modeheften stellte sie die Kleidung für ihre Anziehpuppen selbst her, so dass der Berufswunsch früh feststand. Margrit Wild arbeitete lange Jahre als Maß- und Änderungsschneiderin und fand immer wieder auf Trödelmärkten Taschen, die sie fachkundig neu bezogen hat. Oder sie brachte von den zahlreichen gemeinsamen Reisen mit ihrem Mann Motivstoffe mit, aus denen sie Taschen nähte. „Irgendwann hatte ich so viele Knöpfe, dass ich mit ihnen experimentieren wollte. Damals war mir nicht klar, dass daraus eine echte Leidenschaft entsteht“, erzählt sie.

Mittlerweile hat Margrit Wild knapp zwei Dutzend Taschen mit ihrer Knopfkunst verziert. Ihre Unikate sind je nach Anlass täglich in Gebrauch: Da gibt es Abendtäschchen, auf denen Perlmuttknöpfe oder Strassknöpfe funkeln. Auf den größeren Modellen sind manchmal über Hundert Knöpfe nach Farbe, Form und Größe angeordnet. Vorder- und Rückseite sind dabei jeweils unterschiedlich gestaltet. „Damit ich mich noch mehr austoben kann“, sagt Margrit Wild und lacht. Bei den Taschen aus Motivstoffen sind es hingegen nur einzelne Exemplare, die dem Modell den besonderen Pfiff geben.

Neben ihrer Knopfkunst hat die umtriebige Handarbeiterin im Laufe ihres Lebens viel gestickt und kunstvolle Einrichtungen für Puppenstuben gebastelt. Beim Umzug aus der Lokstedter Eigentumswohnung in das Appartement der Residenz in diesem Sommer hat sich Margrit Wild von viel Bastelmaterial getrennt. „Wir wollten frühzeitig in die Residenz ziehen, um im neuen Zuhause noch alles selbst gestalten zu können und für die Zukunft abgesichert zu sein“, sagt sie. „Ich habe tatsächlich geglaubt, dass ich mich bei diesem Schritt von meiner Kreativität verabschieden muss. Dabei ist das Gegenteil der Fall: Hier gibt es von der sozialen Betreuung so viele wunderbare Freizeitangebote, bei denen ich mitmachen und sogar ganz neue Dinge ausprobieren kann.“

Bisher hat Margrit Wild zusammen mit anderen Bewohnern ihr eigenes Briefpapier gebastelt, Mandalas aus Naturmaterialien gestaltet und mit den Kräutern aus dem hauseigenen Beet leckere Naschereien zubereitet. Sie hört regelmäßig bei der Mundharmonika-Gruppe zu, möchte bei der Gartengruppe mitmachen und sich künftig auch bei den Ausstellungen im Haus einbringen. Bei allen Aktivitäten kommt sie schnell mit ihren Mitbewohnern ins Gespräch. „Dank meiner Kreativität habe ich mich hier schnell eingelebt“, ist sie überzeugt.

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