Auch nach 70 Ehejahren verwöhnt Rudolf Hagner (95) seine Frau Karla (97) im gemeinsamen Alltag in der Kursana Residenz Hamburg. ©Kursana

 
16.10.2017

„Man darf alles nicht so ernst nehmen“

Nach siebzig Ehejahren feierten Karla (97) und Rudolf Hagner (95) am 11. Oktober in der Kursana Residenz Hamburg ihre Gnadenhochzeit mit einem großen Fest.

Mit über dreißig Gästen haben Karla (97) und Rudolf Hagner (95) am 11. Oktober in der Bibliothek der Kursana Residenz Hamburg ihre Gnadenhochzeit gefeiert. Familie, ehemalige Arbeitskollegen und Nachbarn, aber auch neue Bekanntschaften aus der Niendorfer Seniorenresidenz waren zum großen Buffet und zur Kaffeetafel eingeladen. Dazu spielte ein Alleinunterhalter.  „Wir haben unser Leben lang gern gefeiert. Das sind schöne Erinnerungen, von denen wir noch heute zehren“, sagt Rudolf Hagner vergnügt.
Vor 80 Jahren haben sich die Hamburger kennengelernt, als beide in der Druckerei von Karla Hagners Onkel eine Ausbildung zum Buchbinder machten. „Ich war ja nur ein kleiner Lehrling, der Botengänge machte und die Werkstatt fegen musste. Meine Frau hat mich nicht groß beachtet“, erinnert sich Rudolf Hagner schmunzelnd. Doch auch während des Krieges hielten beide Briefkontakt, und nach Kriegsende begannen sie, gemeinsam auszugehen. „Er ist ein toller Tänzer, und sein Humor hat mir immer gefallen“, erzählt Karla Hagner. Die Hochzeit wurde 1947 gefeiert, beide zogen in ein Zimmer von Rudolf Hagners Elternhaus. Ein Jahr später wurde Tochter Renate geboren. Das Einfamilienhaus, das beide in Rahlstedt bauten, war ihr ganzer Stolz.
„Der große Garten war mein Hobby“, betont Rudolf Hagner, der später als Angestellter bei der Hamburger Behörde arbeitete. Leuchtend bunte Geranien, Azaleen und Alpenveilchen auf dem Balkon des Appartements zeugen noch heute von seinem „grünen Daumen“. Bei den seltenen Meinungsverschiedenheiten in ihrer Ehe suchte er bei der Gartenarbeit Zuflucht, und Karla Hagner setzte sich zur Ablenkung an die Nähmaschine. „Gestritten haben wir uns nie, man darf alles nicht so ernst nehmen“, sagt Rudolf Hagner.
„Wir hatten ein schönes Leben“, meint auch Karla Hagner, die auch in ihrer größten Lebenskrise auf den Ehemann zählen konnte. 2014, als beide bereits ein Jahr in der Niendorfer Residenz lebten, musste ihr ein Bein amputiert werden. Seither kümmert sich Rudolf Hagner um die Hausarbeit, deckt an jedem Morgen für beide den Frühstückstisch und kümmert sich sogar noch selbst um die Wäsche. „Es macht mir Spaß, meine Frau zu verwöhnen“, sagt der mobile Senior, der heute noch viel spazieren geht,  regelmäßig im Kursana-Chor singt und am Rollator-Tanz in der Senioreneinrichtung teilnimmt. „Wir sind hier gut aufgehoben, und ich freue mich über jeden Tag, den wir beide zusammen erleben.“

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