Im Team stellten Silvia Duarte-Moreira, Brooke Viertel und Maria Lutsch (v.l.n.r.) das Trainingsprogramm „MKT Silber“ in der Residenz Hamburg vor.

 
14.02.2025

Mehr Wohlbefinden für Senioren

Wie kann man sich im Alter von negativen Denkmustern befreien? Der Verein „insel e.V.“ bietet dazu in Kooperation mit dem UKE ein kostenloses Gruppentraining für die Bewohner in der Residenz Hamburg an

Wie können Senioren besser mit den Einschränkungen des Alters umgehen, Verluste bewältigen und aus anstrengenden Grübeleien aussteigen? Wie kann mehr Leichtigkeit in ihren Alltag kommen? Und wie lässt sich eine Lebenshaltung pflegen, in der das berühmte Glas eher als halbvoll statt als halbleer empfunden wird? Ein kostenloses Gruppentraining, das der Verein „insel e.V.“  in Kooperation mit dem UKE in der Kursana Residenz Hamburg vorstellte, soll die Bewohnerinnen und Bewohnern in den kommenden drei Monaten dabei unterstützen, mehr Resilienz im Alltag zu entwickeln.

„Unsere Gedanken haben einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Glücklicherweise können wir lernen, einen Abstand zu negativen Denkmustern zu bekommen und sie durch positive oder zumindest realitätsnähere Gedanken zu ersetzen“, erläuterte Dr. phil. Brooke Viertel, Leiterin der AG Gerontopsychiatrie und – psychotherapie am UKE, die 2018 das niedrigschwellige Metakognitive Training „MKT Silber“ zur Behandlung und Prävention von Depressionen im Alter entwickelt hat. Die Wirksamkeit des Trainings wurde bereits durch Studien belegt. Seit zwei Jahren bietet der Verein „insel e.V“ die Kursreihe ambulant unter anderem in Senioreneinrichtungen an.

Silvia Duarte-Moreira von „insel e.V.“ und Masterandin Maria Lutsch von der Medical School-Hamburg, die das Projekt wissenschaftlich begleitet, stellten anhand konkreter Beispiele vor, wie der Perspektivwechsel gelingen kann: Statt bei einer missglückten Verabredung sich selbst die Schuld zu geben, solle man lieber erst einmal nach anderen Ursachen suchen. Oder man könne sein Sportprogramm altersbedingt von Joggen auf Aquagymnastik umstellen statt sich wegen des Leistungsabfalls selbst abzuwerten. Die Übungen zu einzelnen Themen wie Werte, Umgang mit dem Älterwerden oder Resilienz durch Beziehungen sind unterhaltsam und spielerisch angelegt und laden zum Austausch ein.

„Das Angebot ist keine klassische Gruppentherapie. Jeder Teilnehmer kann selbst entscheiden, wie viel er von sich preisgeben möchte“, sagte Silvia Duarte-Moreira. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Teilnehmer das Miteinander genießen. Denn sie stellen fest, dass sie mit ihren Sorgen nicht allein sind und können auch manches Mal zusammen lachen.“

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