Barbara Schurmann lebt ihre Kreativität bei der Gestaltung humorvoller Rätsel aus. So bringt die 75-Jährige auch ihre Mitbewohner in der Kursana Residenz Hamburg auf andere Gedanken. ©Kursana

 
06.11.2020

Mit Rätselspaß gegen Langeweile

Mit ihren selbst erdachten, humorvollen Rätseln sorgt Barbara Schurmann (75) bei ihren Mitbewohnern in der Kursana Residenz Hamburg für Abwechslung im Alltag

Ein dauerverliebtes Tier? Eines, das stets schlecht gelaunt ist? Oder eines, das perfekt zu chillen versteht? Wer mit Hilfe solch humorvoller Hinweise in den vorgegebenen Silben eine „Turteltaube“, eine „Miesmuschel“ und ein „Faultier“ ausfindig machen kann, ist nicht nur dem Lösungswort von Barbara Schurmanns „Tierischem Silbenrätsel““ ein Stück nähergekommen. Sicher hat sich beim hintersinnigen Tüfteln auch längst ein Lächeln auf seine Lippen geschlichen. „Wer wie ich gern seine Gedanken auf Wanderschaft schickt und Spaß daran hat, um die Ecke zu denken, kennt bestimmt keine Langeweile“, sagt die 75-jährige Bewohnerin der Kursana Residenz Hamburg, die seit Frühjahr dieses Jahres dem Hauskurier der Senioreneinrichtung monatlich ein selbst erdachtes Rätsel beisteuert. „Es war die Idee der sozialen Betreuung, so bei meinen Mitbewohnern in den herausfordernden Corona-Zeiten für ein bisschen Abwechslung im Alltag zu sorgen.“

Schon in der Kindheit hat die gebürtige Freiburgerin eine große Leidenschaft für Rätsel und Denksportaufgaben entwickelt. Als sie für das Studium in Bildender Kunst nach Hamburg zog, ging den Briefen an die Familie manchmal eine Legende voraus. „Damit habe ich meinen Angehörigen dann erklärt, auf welche Weise ich den folgenden Brief verklausuliert habe“, erzählt Barbara Schurmann lachend. „So kam es beispielsweise vor, dass ich ein Notenblatt geschickt habe, das dann mit Hilfe der Legende `übersetzt´ werden musste. Auf dem Klavier gespielt klang der Brief im Zweifelsfall dann sehr modern.“

Auch im Freundeskreis wurde die ehemalige Kunsterzieherin am Emil-Krause Aufbaugymnasium in Eilbek für ihre Rätsel-Leidenschaft und ihren Wortwitz geschätzt. „Zu Geburtstagen oder besonderen Festen habe ich Geschenke gelegentlich in persönlich zugeschnittenen Silbenrätseln versteckt. Das Lösungswort gab dann den Hinweis auf eine Einladung“, sagt Barbara Schurmann, die bis heute kein Kreuzworträtsel oder Sudoku-Rätsel bei der Tageszeitung auslässt. Zudem kauft sie sich seit vielen Jahren zusätzliche Rätselhefte, um sich mit privatem „Gehirnjogging“ fit zu halten.

Im Veranstaltungsprogramm der Kursana Residenz Hamburg, in der Barbara Schurmann seit eineinhalb Jahren lebt, schätzt die ehemalige Sängerin im Hamburger Monteverdi-Chor besonders das „Atemfreude“-Angebot. Die Phantasiereisen, bei denen spielerisch eine Vielzahl therapeutischer Atem-Übungen vermittelt werden, sind ganz nach dem Geschmack der kreativen Seniorin. Auch beim wöchentlichen „Gedächtnistraining“, das bereits wieder in Kleingruppen unter Wahrung der Abstands- und Hygieneregeln stattfindet, ist sie gern dabei. „Es macht mir großen Spaß, mich von den Gedankenspielen im Kreis meiner Mitbewohner anregen zu lassen“, sagt Barbara Schurmann.

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