Fachfrauen wie Annette Müller-Falz werden in Senioreneinrichtungen gebraucht. Sie kehrte nach der Familienphase ins Kursana Domizil zurück und ist dort unter anderem für die Testungen zuständig. 

 
04.04.2021

Sie meistert die neuen Aufgaben mit viel Herzlichkeit

Künzell. Geschlossene Geschäfte, Hotels und Restaurants ohne Gäste, Homeoffice und Kurzarbeit haben den Berufsalltag vieler Menschen während der Pandemie stark verändert. Es gibt aber auch neue Chancen, vor allem in der Medizin- und Pflegebranche oder in den Gesundheitsämtern wird Personal gesucht. Annette Müller-Falz hat der Krise etwas Positives abgewinnen können und eine Herausforderung angenommen, die nicht ganz unbekannt war, ihr aber neue Aufgaben brachte.

Im Kursana Domizil Künzell spielt die 53-Jährige eine zentrale Rolle. Annette Müller-Falz baut Brücken zwischen den rund 100 Senioren und ihren Angehörigen. Sie koordiniert und dokumentiert die Besuchstermine, bringt Menschen mit Abstand und unter Beachtung der Hygieneregeln zusammen, sie vermittelt und schenkt den Menschen damit in schwierigen Zeiten Lebensqualität. „Soziale Kontakte, der Gedankenaustausch und Gespräche mit anderen Menschen sind immer wichtig, denn sie haben einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden“, sagt die Kursana-Mitarbeiterin.
Trotz der Kontakt- und Hygieneregeln hat das Kursana Domizil Künzell immer darauf geachtet, dass alle im Haus ihre Lieben sehen können und niemand das Gefühl bekommt, einsam zu sein. Vergangenes Jahr gab es eine Zeit lang Besuche mit der Fensterscheibe in der Mitte zwischen Zimmer und Garten, später Plexiglas-Trennscheiben und viele Gespräche via Internet mittels Videotelefonie auf dem Tablet. „Mit Blick auf das Hygienekonzept haben wir da viel Kreativität entwickelt, damit die Menschen mit Sicherheit zusammenkommen können“, sagt Annette Müller-Falz.
Die Corona-Pandemie und ein Anruf des Kursana Domizils haben der gelernten Bürokauffrau, die zusätzlich eine Altenpfleghelferausbildung absolvierte und Erfahrungen in dem Beruf gesammelt hat, den Impuls gegeben, nach der Familienphase wieder in den Beruf und in die Pflegeeinrichtung in der Brandenburger Straße zurückzukehren. Dort hatte sie vor sieben Jahren bereits ihre Lehrzeit erfolgreich abgeschlossen, „doch als die Zwillinge geboren wurden, habe ich mich um die Familie gekümmert. Dann kam die Frage von Kursana, ob ich wieder dabei sein möchte. Ich habe nicht lange überlegt und Ja gesagt. Das war der richtige Schritt“, sagt Annette Müller-Falz.
Seit Mitte September ist für sie eine verantwortungsvolle Aufgabe hinzugekommen. Alle Besucher müssen am Eingang getestet werden und dürfen nur bei einem negativen Ergebnis ins Haus. Annette Müller-Falz hat sich in der Hausarztpraxis Dres. Hönscher, mit der das Kursana Domizil zusammenarbeitet, schulen lassen. Seitdem prüft sie, bei allen Besuchenden sowie den Kolleginnen und Kollegen, ob sie gesund sind. Senioren, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, begleitet sie gern in den Besucherraum oder bei schönem Wetter auch in den Garten, wo sie ihre Angehörige treffen und gemeinsam spazieren gehen können.
„Mein Arbeitsplatz ist auch eine Schaltzentrale und Informationszentrum, wo die Drähte zusammenlaufen. Ich stelle regelmäßig den Kontakt zu allen Angehörigen unserer Bewohner her, um sie per E-Mail in kurzen Abständen über neue Besuchsregelungen, Einschränkungen oder über Lockerungen in Kenntnis zu setzen“, sagt die gute Seele des Hauses, die in den vergangenen Wochen auch die beiden Impfrunden im Kursana Domizil vorbereitet und die notwendigen Unterschriften eingeholt hat.
Die Senioren sowie Kolleginnen und Kollegen schätzen Annette-Müller-Falz unter anderem wegen ihres Lächelns und wegen der guten Laune, die sie verbreitet. Sie bringe viel Menschlichkeit mit und strahle mit ihrem saarländischen Akzent Herzlichkeit aus, sagt eine Kollegin über sie. Unter allen Aufgaben, für die Annette Müller-Falz zuständig ist, gibt es eine ganz besonders schöne, die sich anfühlt, als sei jeder Tag ein Geburtstag: „Angehörige, Bekannte und Freunde geben für die Senioren oft Geschenke ab, die ich den Bewohnerinnen und Bewohnern überreichen darf.“

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