Christine Burmeister Foto: Hormann

 
13.01.2021

Neue Dimension der sozialen Betreuung

Christine Burmeister kümmert sich um die Bewohner und die neuen Kollegen

Es ist schon lange Normalität – Masken, Abstand und die Hygienemaßnahmen im gesamten Kursana Domizil Stavenhagen. Die Einschränkungen bei den Besuchen greifen dagegen immer ans Herz. An einem zwei Meter langen Tisch sitzen sich Mutter und Tochter gegenüber. Was sollen sie sich erzählen über diese Distanz? Wo doch eine Umarmung mehr sagt als Worte.  Christine Burmeister, Mitarbeiterin der sozialen Betreuung im Kursana Domizil Stavenhagen war oft auf Wunsch der Bewohner oder Angehörigen dabei, um im Gespräch zu ergänzen wie es im Alltag in diesen nicht alltäglichen Zeiten im Domizil zugeht.  Schön, dass man sich sehen kann, aber so?  Keine Frage es ist zu aller Schutz, aber was das Hirn begreift, müssen Herz und Seele noch lange nicht einsehen. Warum können die Enkel nur per Video grüßen oder die beste Freundin kann nur vom Hof her winken?  Christine Burmeister hat viele Tränen getrocknet, Mut zugesprochen, versucht wieder Fröhlichkeit in den Tag zu bringen, damit die Traurigkeit nicht überhand nimmt. Soziale Betreuung, normalerweise vorrangig verbunden mit gemeinsamen Spielen, Basteln und Backen, bekommt in diesen Zeiten eine viel umfassendere Dimension. Und Christine Burmeister spürt es auch an ihrem Nervenkostüm. „Als der Posaunenchor neulich im Garten spielte – eigentlich ein Routine-Termin in der Vorweihnachtszeit – lief auch mir eine Gänsehaut über den Rücken. Wir alle brauchen Schönes und Hoffnung,“ sagt sie. Dann betrachtet sie ganz nüchtern das Gute, was dies auch für ihre Arbeit bringt. „Wir von der sozialen Betreuung haben die Angehörigen der Bewohner näher kennengelernt. Man ist ein Stück zusammengerückt und es gab viele lobenden und dankende Worte auch für uns,“ sagt sie.

Christine Burmeister hat sich seit Oktober noch einer zweiten Aufgabe verschrieben. Sie hat drei junge Pflegefachkräfte aus Rumänien unter ihre Fittiche genommen. Juliana, Stefania und Radon kommen aus dem Norden des Balkanlandes und haben entschieden in Stavenhagen zu arbeiten. Stefania hat ihre zweijährige Tochter mitgebracht. Mit Händen, Füßen und dem Handy-Übersetzer haben sie sich zunächst verständigt. Jetzt geht ihnen Tag für Tag die deutsche Sprache besser über die Lippen. Christine Burmeister hat die jungen Leute bei Behördengängen begleitet, sich um die Einrichtung der Wohnung gekümmert. „Da haben eigentlich alle Kollegen mitgetan, jeder hat etwas beigesteuert,“ ergänzt sie. „Christine hat sich um die Einkäufe gekümmert als die drei in Quarantäne waren und auch darum, dass sie sich hier wohl fühlen,“ ergänzt die Direktorin des Domizils  Petra Weber-Zöllick. Das war echte Teamarbeit und Kollegen wie Bewohner sind angetan von dem  freundlichen und herzlichen Trio aus dem Balkan, das schon zum Hausalltag gehört.

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