Was ist zu beachten, wenn Senioren auf Reisen gehen? Foto: Kursana

 
08.05.2018

Auch im Alter unbeschwert in den Urlaub

Sommerzeit ist Reisezeit. 69,6 Millionen Deutsche verreisten 2017. In den nächsten Wochen werden wieder Millionen Koffer gepackt – auch von vielen Senioren. Damit die schönste Zeit des Jahres aber auch im Alter und bei Handicaps erholsam wird, gibt René Werth, 34, Direktor der Kursana Domizile Torgelow, im Interview Tipps.

Sieht die Reisevorbereitung im fortgeschrittenen Alter anders aus?

Werth: Ja und Nein, das kommt immer auf den Einzelfall an. Ältere Reisende sollten sich mit ihren Wünschen hinsichtlich Reisezeit, Klima und Freizeitaktivitäten auseinandersetzen. Wer Hilfsmittel, Betreuung oder Pflegeleistungen benötigt, sollte dies vor der Reisebuchung mit dem Reiseveranstalter ausführlich absprechen – und diese Leistungen sollten dann auch in der schriftlichen Reisebuchung festgehalten werden. 

Ist ein Gesundheitscheck notwendig?

Werth: Damit die Reisezeit wirklich schön und unbeschwert ist, rate ich, mit dem Hausarzt einige Wochen vor der Reise den aktuellen Impfstatus und die medizinische Versorgung während des Urlaubs zu besprechen. Wer gesundheitlich auf Nummer sicher gehen will oder muss, kann ärztlich begleitete Reisen buchen. Bei einigen dieser Angebote steht der mitreisende Arzt dem Urlauber schon bei der Planung beratend zur Seite und während der Reise rund um die Uhr. Und damit ein Krankheitsfall nicht zum finanziellen Desaster wird, sollte man vor Reiseantritt überprüfen, ob die eigene Krankenversicherung im Reiseland leistet. 

Viele Senioren benötigen Medikamente. Ist hier etwas zu beachten?

Werth: Der Hausarzt oder der Apotheker helfen üblicherweise, die individuelle Reiseapotheke zusammenzustellen. Wer mit Medikamenten ins Ausland reist, sollte sich beim ADAC oder dem Auswärtigen Amt (www.adac.de, www.auswaertiges-amt.de) ein spezielles Formular besorgen, auf dem die benötigten Medikamente und Materialien aufgelistet werden können, die der Reisende persönlich benötigt. Diese Formulare gibt es als Vordruck in mehreren Sprachen. 

Und am Urlaubsort – was empfehlen Sie da?

Werth: Rollstuhlfahrer oder gehbehinderte Reisende sollten beim Reiseveranstalter nach Barrierefreiheit fragen. Das sollte sich dann nicht nur auf eine möglichst problemfreie An- und Abreise beziehen, sondern auch auf Ausflüge und Freizeitaktivitäten. Der eigene Rollstuhl ist für den Strand oder das Watt meist nicht tauglich. Viele Urlaubsorte bieten Strandmobile und Geländerollstühle mit großen Ballonrädern. Im Flugzeug werden Rollstühle als Zusatzgepäck für Menschen mit Behinderungen transportiert. Über eventuell anfallende Kosten sollte man sich jedoch vorab informieren.  

Zur Übersicht