Oberstabsgefreiter Martin Klenz kümmert sich im Kursana Domizil Stralendorf am Computer um die Dokumentation der Testergebnisse. © Kursana

 
09.03.2021

Soldaten erleichtern Pflegealltag

Seit Anfang Januar bekommt das Kursana Domizil Stralendorf Unterstützung von der Bundeswehr in Hagenow

Groß war die Freude bei den Mitarbeitern im Kursana Domizil Stralendorf, als sie Anfang Januar im Rahmen der sogenannten „Amtshilfe“ Unterstützung von zwei Soldaten aus dem 3. Versorgungsbataillon 142 in Hagenow erhielten. Seither treten die beiden Oberstabsgefreiten David Buseke und Martin Klenz im wöchentlichen Wechsel ihren Dienst in der Senioreneinrichtung an und übernehmen sämtliche administrativen und organisatorischen Tätigkeiten zur Vorbereitung und Begleitung der Schnelltests und Impfungen, die von Fachpersonal durchgeführt werden. Außerdem unterstützen sie die Bewohner bei zahlreichen nicht-pflegerischen Verrichtungen des Alltags. „Wir sind sehr dankbar für die unkomplizierte praktische Hilfe, die wir von der Bundeswehr bekommen“, sagt Direktor Mark Schmolke. „Wir testen unsere Bewohner und Mitarbeiter derzeit dreimal wöchentlich auf eine Corona-Infektion und müssen jeden Besucher vor dem Betreten des Hauses einem Corona-Schnelltest unterziehen. Angesichts dieser zusätzlichen Aufgaben wissen wir die Unterstützung durch die beiden Soldaten sehr zu schätzen.“

Oberstabsgefreiter David Buseke (30) hatte vorher wenig Berührungspunkte mit Senioren und betrat bei seinem Einsatz in einer Pflegeeinrichtung Neuland. „Ich wurde hier herzlich aufgenommen und fand es spannend, einen Einblick in den Pflegealltag zu bekommen“, sagt er. Neben der Dokumentation der Testergebnisse am Computer und der Regelung des Besucherverkehrs gab es für ihn auch Gelegenheit, einige Bewohner näher kennenzulernen. Der Soldat begleitete sie zu den Beschäftigungsangeboten, die derzeit unter Berücksichtigung der Abstands- und Hygieneregeln nur in Kleingruppen stattfinden können. Er verteilte bei den Mahlzeiten Essen und Getränke, brachte die Wäsche auf die Zimmer, half beim Bettenmachen und belegte Brote, wenn bei der Hauswirtschaft Not am Mann war.

„Meine Berührungsängste mit demenziell erkrankten Bewohnern habe ich schnell verloren“, erzählt David Buseke. „Besonders berührt hat mich die Unterhaltung mit einem Bewohner, der mir aufgrund seiner Erkrankungen geraten hat, mit dem Rauchen aufzuhören. Da ich bald Vater werde, habe ich mir das zu Herzen genommen und seither keine Zigarette mehr angerührt.“ Die Geschichten der alten Menschen hätten dazu geführt, dass er jetzt öfter einmal darüber nachdenke, was für ihn wirklich wichtig sei, sagt David Buseke. „Ich habe hier etwas für mein Leben gelernt und würde mich freuen, wenn wir den Einsatz im Domizil noch ein wenig fortsetzen könnten.“

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