Bewohnerin Anni Oldach löst die rote Schleife und eröffnet so offiziell die neuen Räume für die Kursana Tagesgruppe. Copyright: Kursana

 
03.11.2014

Eine Tagesgruppe, die Halt gibt

In den frisch renovierten Räumen bietet die Kursana Residenz Wedel jetzt auch Alltagsbetreuung für Externe an.

Die Räume sind hell und freundlich gestaltet, der große Esstisch ist festlich gedeckt und es duftet nach frisch gebackenem Apfelkuchen. Staunend sehen sich Bewohner und ihre Angehörigen in den frisch renovierten und erweiterten Räumen der Tagesgruppe um. „Sehr schön ist es geworden. Und es passen so viele Menschen hinein“, freut sich Bewohnerin Lieselotte Badermann (94), die die Alltagsbetreuungsgruppe in der Kursana Residenz Wedel seit vier Monaten regelmäßig besucht und in der Runde die Geselligkeit und das vielseitige Beschäftigungsangebot schätzt. Bisher fanden hier ausschließlich Bewohner tagsüber Unterstützung bei der Gestaltung ihres Alltags. Ab sofort steht dieses Angebot – vorerst nur am Nachmittag – auch anderen Interessierten offen.

„Unsere Betreuungsgruppe richtet sich an Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz, wie es bei leichter bis mittlerer dementieller Erkrankung der Fall“, erläutert Dr. Stefan Geier, Leiter des Sozialen Dienstes in der Pflege und einer von derzeit sieben Betreuern der Gruppe. „Ziel ist es, die Fähigkeiten der Teilnehmer zu erhalten und zu fördern und sie bei einer möglichst natürlichen, selbständigen Lebensführung gemäß den eigenen Vorlieben zu unterstützen.“ So nutzen einige der Seniorinnen gern die Möglichkeit, rund um die gemeinsamen Mahlzeiten mit anzupacken. Sie decken den Tisch, spülen das Geschirr oder backen für die Gruppe. Den Apfelkuchen für die Eröffnungsfeier hat am Vormittag Bewohnerin Anni Oldach (88)  gebacken. „Ich komme seit  vier Jahren regelmäßig zur Gruppe, denn hier ist immer etwas los“, sagt die rüstige Witwe. „Früher habe ich jede Woche für meine Familie gebacken. Schön, dass ich das hier weiter tun kann.“

Gymnastik, Gesellschaftsspiele, Gedächtnisübungen, Musizieren und Singen, Erzählrunden und Zeit für Spaziergänge füllen neben den gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten den Aktivitätenplan. Außerdem werden passende kulturelle Veranstaltungen in der Residenz  wie etwa  kürzere Filmvorführungen berücksichtigt. „Doch es gibt kein starres Konzept“, betont Dr. Stefan Geier. „Im Mittelpunkt stehen immer die Bedürfnisse der einzelnen Menschen entsprechend ihrer Tagesform.“ Durch die neue Aufteilung in Gemeinschaftsraum mit Esstisch und Küchenzeile, Aktivitätenraum für Spiele und eine zusätzliche Ruhezone bestehe immer die Möglichkeit, sich zurückzuziehen. Die Gruppe ist an sieben Tagen zwischen 8 und 19 Uhr für Bewohner und von 14.45 Uhr bis  19 Uhr für externe Besucher geöffnet. Dabei sind die Wochentage und Tageszeiten flexibel zu buchen.

Ingeborg (80) und Henry Müller (87) haben sich vor zwei Jahren wegen der Betreuungsgruppe für den Einzug in die Residenz entschieden. Seither besucht die Wedelerin vier bis fünf Mal die Woche von 15 bis 18 Uhr die Gruppe, das Abendessen nimmt das Paar stets gemeinsam im Appartement ein. „Ich singe gern, aber nur zusammen mit anderen“, erzählt Ingeborg Müller. Für Henry Müller sind die Gruppenzeiten wichtige Ruhephasen, in denen er liest oder klassische Musik hört und so die Batterien auftanken kann für die Begleitung seiner Ehefrau im Alltag.

Direktor Claus Heydebreck weist darauf hin, dass die Teilnahme an der offenen Alltagsgruppe nach Paragraph 45b, SGB XI (Pflegeversicherung) für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz - unabhängig von einer Pflegestufe - von der Pflegekasse gefördert wird. Interessierte können unter der Telefonnummer 04103-120623 einen Beratungs- und Besichtigungstermin in der Residenz ausmachen. Die Teilnahme im Rahmen eines Probetages ist kostenlos.

Zur Übersicht