In der Kursana Residenz Wedel gibt Felix von Nobbe (26) bis heute Konzerte an dem Flügel, an dem er als Zehnjähriger sein erstes Solo vor großem Publikum spielte. ©Kursana

 
21.12.2023

Festliche Klänge für Senioren

Seit zehn Jahren stimmt der Wedeler Pianist Felix von Nobbe (26) die Bewohner in der Kursana Residenz Wedel auf Weihnachten ein. Auch 2023 spielt er wieder an Heiligabend auf der Pflegestation

Für die Senioren in der Kursana Residenz Wedel gehören die Konzerte des jungen Wedeler Pianisten Felix von Nobbe zum Weihnachtsfest wie der festlich geschmückte Tannenbaum. In diesem Jahr wird der 26-Jährige den Bewohnern mit seiner Musik im großen Saal das „Warten auf Weihnachten“ versüßen und an Heiligabend – wie es seit einem Jahrzehnt Tradition ist – auf der Pflegestation Weihnachtslieder spielen und die Musikwünsche der Bewohner erfüllen. „Mittlerweile würde auch mir etwas fehlen, wenn ich Weihnachten nicht für die Senioren spielen würde“, sagt Felix von Nobbe. „Nach all den Jahren fühle ich mich mit den Menschen hier verbunden und bringe gern zum Fest Freude ins Haus.“

Der Pianist, der mit sechs Jahren den ersten Klavierunterricht von seiner Großmutter bekam und zwei Jahre später die Musikschule in Wedel besuchte, kann sich noch gut an sein Konzertdebut als Zehnjähriger in der Residenz erinnern. „Schon Tage vor dem Konzert habe ich mit meiner Lehrerin am Flügel das Vorspielen und Verbeugen geübt“, erinnert er sich. „Ich war sehr aufgeregt, weil ich nie vorher vor so vielen Menschen gespielt hatte. Es war toll, dass ich von den Senioren so viel Applaus für mein Solo bekommen habe. Die Anerkennung hat mir Mut gemacht, und ich habe das ganze Ambiente sehr genossen.“ Mehrfach trat er danach zusammen mit Mitschülern in der Residenz auf und wurde als Teenager von der Direktion gefragt, ob er an den Weihnachtstagen für Solo-Konzerte ins Haus kommen möchte. Auch als Student am Hamburger Konservatorium blieb Felix von Nobbe seinen Senioren treu: Immer wieder nutzte er den Flügel zum Üben und gab Konzerte im Haus. Während der Corona-Pandemie sorgte er an Heiligabend für einen Lichtblick, als er während der Essenszeit im Foyer mit Maske Weihnachtslieder spielte. Auch die Generalprobe vor seinem Abschlussexamen fand im Saal vor den Bewohnern statt.

„Ich mochte es immer sehr, wenn sich Senioren beim Üben zu mir in den Saal gesetzt und zugehört haben“, erzählt er. „Alte Menschen haben die Ruhe und die Muße, klassische Musik zu genießen. Oftmals wurden beim Zuhören bei ihnen Erinnerungen geweckt an den eigenen Musikunterricht und das Musizieren in ihrer Jugend. Darüber habe ich mich gern mit den Bewohnern unterhalten.“ Mittlerweile gibt Felix von Nobbe Jung und Alt Klavierunterricht in deren Zuhause und unterrichtet Schüler einer Rissener Grundschule im Rahmen des musikpädagogischen „JEKI“-Projektes („Jedem Schüler ein Instrument“). Er möchte sein Studium bis zum Master-Abschluss fortsetzen und mehr Konzerte in größerem genauso wie im privaten Rahmen geben und dabei auch mit seiner Partnerin, der Sängerin Gabriella Pattberg, auftreten. Die Vielfalt seiner Tätigkeiten und das generationsübergreifende Arbeiten weiß Felix von Nobbe in seinem Beruf besonders zu schätzen. „Beim Musizieren kennt Kreativität keine Grenzen“, sagt er.

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