Anita Tams und Horst Bachmann genießen ihre Freundschaft, die sie in der Kursana Residenz Wedel gefunden haben. ©Kursana

 
08.02.2019

Gemischtes Doppel

Sie liebt seine Verlässlichkeit, er mag ihr fröhliches Wesen. Anita Tams, 87, und Horst Bachmann, 82, fanden in der Kursana Residenz Wedel eine neue Freundschaft. Sie formulierte das in Versform.

„Nach einem Jahr in diesem Haus sieht die Welt ganz anders aus –

Gut versorgt und angenommen, bin ich endlich angekommen“

Es geschah im März vorigen Jahres. Die neue Direktorin Petra Tiedemann gab einen Empfang für die Bewohner. Anita Tams, 87, saß im Foyer der Residenz Wedel auf dem Sofa. Allein? Nicht ganz. Neben ihr saß Horst Bachmann, 82. Man hatte sich im Haus immer mal gesehen, aber einen weiteren Kontakt gab es nicht. Und jetzt saßen beide nicht nur nebeneinander, sondern buchstäblich auf dem Trockenen. Die Gläser waren leer. Das bemerkte die ehemalige Direktorin Anne Schnieber und stellte den beiden noch eine halbe Flasche Sekt auf den Tisch. „Wir tranken den aus – und danach war es dann so“, erzählt Anita Tams hanseatisch nüchtern über die Entstehung einer neuen Freundschaft in ihrem neuen Leben.

Hier hatten sich zwei nicht gesucht, aber wirklich gefunden. „Ich wusste plötzlich, ich bin nicht mehr allein“, sagt Anita Tams glücklich. Mit Horst Bachmann war jemand da, mit dem sie viele Interessen teilen konnte: Das Meer, das Segeln – und das war nur ein Anfang. Denn von da an konnten die vielen Möglichkeiten, die in der Residenz angeboten werden, ganz anders genutzt werden.

„Und nun zu früher Morgenstunde drehen wir so manche Runde –

In unserem Schwimmbad - oh wie fein, meistens sind wir ganz allein“

„Ich rufe Anita morgens an, dann gehen wir erstmal gemeinsam schwimmen“, erzählt Horst Bachmann. „Und das macht er sehr zuverlässig“, ergänzt Anita Tams. Sie nennt damit auch gleich eine besondere Eigenschaft, die sie sehr an ihm schätzt. Der ehemalige Techniker am Forschungszentrum „Desy“ in Hamburg wiederum ist von der positiven, gewinnenden Art seiner Freundin angetan. „Ich mag ihr herzliches Lachen.“

Aber die langjährige Mitarbeiterin des Altonaer Museums hat noch mehr zu bieten. Ihre frühere Tätigkeit, unter anderem an einer Kunstschule, hat sie für kulturelle Themen sensibilisiert. Das führt auch heute noch zu immer neuen Gesprächsthemen. Dennoch – die sportliche Betätigung ist für die Freunde ein ganz wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens. Außer im Schwimmbad treffen sie sich noch zur Physiotherapie und zur Sitzgymnastik. Und kommen die Familien mit der neuen Bekanntschaft zurecht? „Wir haben gemeinsam meine Tochter besucht. Sie hat sich richtig gefreut“, erzählt Horst Bachmann, dessen Ehefrau vor 13 Jahren starb. Und die drei Söhne von Anita Tams meinten spontan: „Gut, dass Du nicht allein bist.“

„Wir spielen mit Hanteln, Stab und Ball – es macht uns Spaß und hält uns fit – Und Parkinson macht alles mit“

Gerade der letzte Vers des Freundschaftsgedichts zeigt, wie positiv Anita Tams mit dem Leben und mit Krankheiten umgeht – ihr zweiter Mann starb im Februar 2017. Vor drei Jahren diagnostizierten die Ärzte die Parkinson-Krankheit bei Horst Bachmann. Das macht sich im Alltag immer stärker bemerkbar – die Bewegungen werden langsamer, er ist oft müde. Mit ihrer Fröhlichkeit macht ihn Anita Tams schnell wieder munter. Und so geht jeder Tag mit einem gemeinsamen Ritual zu Ende – dem Abendessen zu zweit – im Appartement statt im Residenz-Restaurant. Horst Bachmann bringt dazu einen Korb mit Essen und Bier mit. Pünktlich und zuverlässig – wie er nun einmal ist.

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