Petra Tiedemann (58) liegt als neuer Direktorin der Kursana Residenz Wedel am Herzen, das lebendige Miteinander von Bewohnern und Wedeler Bürgern in der Senioreneinrichtung zu fördern.©Kursana

 
20.03.2018

„Mehr Leben ins Haus holen“

Als neue Direktorin hat Petra Tiedemann in der Kursana Residenz Wedel große Pläne

Wenn Petra Tiedemann derzeit allen Bewohnern in den 143 Appartements und im stationären Pflegebereich der Kursana Residenz Wedel einen Besuch abstattet, ist die neue Direktorin der Senioreneinrichtung in ihrem Element. „Ich schätze persönliche Nähe zu Menschen und finde es wichtig, jeden im Haus kennenzulernen“, sagt die 58-Jährige. „Mir liegt am Herzen, die Wünsche der Bewohner aufzugreifen und sie zu ermutigen, den Alltag in der Residenz stärker mitzugestalten. Außerdem möchte ich häufiger die Wedeler Bürger einladen und mehr Leben ins Haus holen.“

In der Altenpflege ist Petra Tiedemann seit mehr als dreißig Jahren zu Hause. Durch den frühen Tod der Eltern ist sie bei ihrer Großmutter in Stade aufgewachsen. Nach der Ausbildung zur Kinderpflegerin holte die sportbegeisterte junge Frau, die in einer Hamburger Leistungsmannschaft Handball spielte, ihr Abitur nach und studierte Betriebswirtschaftslehre und Sport auf Lehramt. Als Petra Tiedemann während des Studiums in einer Sozialstation jobbte, stellte sie fest, wie sehr ihr im Schulbetrieb das Mitmenschliche fehlt. „Ich bin ein mathematisch-logischer Mensch und habe große Freude daran, Wissen zu erwerben und zu vermitteln“, sagt Petra Tiedemann über sich. „Aber ebenso gern bin ich im sozialen Bereich tätig. Als echte Perfektionistin möchte ich alle Themen, die mich interessieren, von Grund auf verstehen.“

Nach dem ersten Staatsexamen folgte sie ihrem Herzen und begann eine Ausbildung zur Altenpflegerin. Als Fachkraft übernahm Petra Tiedemann schnell leitende Funktionen und setzte sich in der zusätzlichen Fachausbildung zur „Psychiatrieschwester“ intensiv mit dem Thema „Demenz“ auseinander. Nachdem sie im Klinikum Nord Hamburgs ersten ambulanten Pflegedienst für psychisch Kranke konzipiert und aufgebaut hatte und eine Ausbildung zur Qualitätsmanagerin abgeschlossen hatte, machte sie sich selbständig und wechselte für kurze Zeit in die Rolle der Ausbilderin.

Seit 2001 hat Petra Tiedemann mehrere stationäre Pflegeeinrichtungen geleitet und sich nebenberuflich zur Lehrkraft für das psychobiografische Pflegemodell nach Prof. Erwin Böhm weiterqualifiziert.  Wenn sie über verhaltensauffällige alte Menschen spricht, fällt auf, dass Petra Tiedemann den Begriff „Demenz“ vermeidet.  „Ich möchte die Erkrankten nicht abstempeln, sondern bessere Bedingungen für einen wertschätzenden Umgang mit ihnen schaffen“, erklärt sie und denkt bereits darüber nach, wie sie Mitarbeiter und Bewohner der Einrichtung in Biografie-Workshops zum Erfahrungsaustausch zusammenbringen kann.

Bei der Leitung der Kursana Residenz Wedel  reize sie, dass sie alle bisher erworbenen Fähigkeiten einbringen könne, sagt Petra Tiedemann. Wichtig ist der bodenständigen Frau, die sich am besten bei Gartenarbeit und Spaziergängen mit ihrer Dalmatiner-Hündin „Lonka“ entspannen kann, Menschen die Berührungsängste bei einer Senioreneinrichtung zu nehmen. Deshalb möchte sie stärker mit Verbänden kooperieren, Flohmärkte im Haus veranstalten und externe Senioren zu Sportaktivitäten, Wellnesstagen oder Vorträgen über spannende Reiseziele einladen. Einmal im Jahr packt die begeisterte Hobby-Fotografin selbst den Rucksack und bricht zu einem längeren Aufenthalt in Asien auf. Meist ist Petra Tiedemann dabei allein unterwegs. Denn so kann sie am besten eine Kultur gründlich erforschen und die Nähe zu den Menschen genießen.

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