So gemütlich kann Lesen sein: Lesehund-Ausbilderin Kerstin Deters-Kröhnke mit ihren Hunden Emmy und Nala. (Foto: Kursana)

 
02.03.2023

Seniorenresidenz unterstützt Lesehund-Projekt

Leseförderung mit Kuschelfaktor: Das Projekt „Lesehund im Norden“ hilft Kindern, beim Vorlesen Hemmungen abzubauen. Die ehrenamtlichen Mensch-Hund-Teams werden in Workshops auf ihren Einsatz vorbereitet. Eine solche Schulung fand nun in der Kursana Residenz Wedel statt.

Was die Senioren in der Kursana Residenz Wedel von der Pike auf gelernt haben, ist für viele Kinder heute schwierig: flüssiges Lesen. Dabei ist Lesekompetenz auch im digitalen Zeitalter elementar und eine Leseschwäche oft ein Leben lang ein Handicap. Wer als Kind schlechte Erfahrungen mit dem Lesen macht und dann noch von anderen ausgelacht wird, verliert schnell den Mut. Dies möchte die Initiative „Lesehund im Norden“ ändern. Die Idee, die ursprünglich aus den USA stammt: Wenn Kinder einem Hund vorlesen, der einfach nur da ist und nicht kritisiert, bauen sie Hemmungen ab und gewinnen an Selbstbewusstsein. Allein die Nähe zum Hund und die Berührung seines weichen Fells helfen beim Entspannen und senken nachweislich den Stressfaktor. Nach und nach gewinnen Kinder so an Sicherheit, überwinden ihre Ängste und bekommen im besten Fall Freude am Lesen.

Vermittelt wird die Hilfe in der Regel durch Lehrkräfte. Die Inanspruchnahme eines Lesehund-Teams ist kostenlos. „Alle sollen die gleichen Chancen haben“, sagt Kerstin Deters-Kröhnke, die das Projekt im Norden vorantreibt und Lesehund-Teams ausbildet. „Wir gehen in Schulen, in Logopädie-Praxen, in Kinderheime oder wo immer wir gebraucht werden“, versichert sie. Zuvor muss nicht nur der Hund eine Eignungsprüfung ablegen, sondern auch der Hundehalter einen Workshop durchlaufen. Was muss man im Umgang mit Kind und Hund beachten? Wie entwickelt sich Lesefähigkeit und wie kann man sie fördern? Welche Bücher eignen sich und welche Spiele, um Pausen aufzulockern? Mit theoretischem Wissen und praktischen Tipps werden die angehenden Lesehelfer für ihren Einsatz geschult.  

Über hundert Lesehund-Teams sind mittlerweile in Deutschland unterwegs. Es müssten noch viel mehr sein, der Bedarf sei riesig, erklärt Kerstin Deters-Kröhnke. Umso mehr freut es sie, dass sich zu ihrem letzten Workshop gleich acht Hundebesitzer angemeldet haben. „Da wurde mein Wohnzimmer langsam zu klein“, lacht sie. Deshalb war sie froh, als die Kursana Residenz Wedel ihr die kostenlose Nutzung eines Raumes inklusive funktionierender Technik anbot. Auch bei den Bewohnern der Seniorenresidenz waren Kerstin Deters-Kröhnke und ihre Hunde, die Golden Retriever Hündin Emmy und der Goldendoodle Nala, willkommen. Ehemalige Hundebesitzer erzählten von ihren eigenen Tieren und nutzen die Gelegenheit, Streicheleinheiten zu verteilen. Einmal mehr wurde deutlich: Hunde sind perfekte Türöffner – für Kinder, wie auch für Senioren.

Wer sich für das Lesehund-Projekt interessiert oder es unterstützen möchte, findet nähere Informationen unter www.lesehund-im-norden.de

Foto: Kursana

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