Simona Schuhmacher (43), neue Pflegedienstleiterin für den ambulanten Pflegedienst in der Kursana Residenz Wedel, setzt schon ihr Leben lang beim Thema Entspannung auf das Element Wasser. ©Kursana

 
04.07.2018

„Unter Wasser schöpfe ich Kraft“

Beim Tauchen findet die neue Pflegedienstleiterin der Kursana Residenz Wedel, Simona Schuhmacher (43), einen Ausgleich für die Herausforderungen ihres Berufsalltags.

Wenn Simona Schuhmacher über ihre große Leidenschaft für das Tauchen spricht, fällt jede Anspannung des Alltags von ihr ab. „Ich liebe die Schwerelosigkeit und die Reizminimierung unter Wasser. Beim Tauchen gibt es kaum Sinneseindrücke durch das Hören, Riechen, Schmecken  oder Fühlen. Alles ist auf das Sehen konzentriert“, schwärmt die 43-Jährige, die seit Anfang Mai als Pflegedienstleiterin in der Kursana Residenz Wedel arbeitet. „Als stille Beobachterin unter Wasser schöpfe ich Kraft und finde meinen inneren Ausgleich. So kann ich auch nach über zwanzig Jahren in der Pflege meinen Beruf mit Engagement und Freude ausüben.“

Aufgewachsen in Hamburg-Norderstedt, verbrachte Simona Schuhmacher als Kind jedes Wochenende mit der Familie auf dem Campingplatz in Grömitz an der Ostsee. Nach der Schule machte die temperamentvolle junge Frau eine Ausbildung zur Versicherungskauffrau, die sie abschloss, obwohl sie das „schnöde Abarbeiten von Papier“ schnell langweilte. Sie sattelte im Krankenhaus in Buchholz eine Ausbildung zur Krankenschwester drauf, wechselte nach dem Examen in die ambulante Pflege und kaufte nach einem Jahr zusammen mit ihrem ersten Ehemann den Pflegedienst „Lebensbaum“ in Hollenstedt. „Ich bin eine große Vertreterin der ambulanten Pflege, weil sie den Menschen bis zum Schluss ein selbstbestimmtes Leben in ihrem privaten Umfeld ermöglicht“, sagt sie.

Nach dem Ausstieg bei „Lebensbaum“ 2008 leitete Simona Schuhmacher zuerst einen multikulturellen Pflegedienst in Rissen und übernahm von 2013 bis Anfang 2018 die Leitung der Diakonie-Station für den Einzugsbereich Sülldorf, Blankenese, Iserbrook, Rissen und früher auch Wedel. An der Arbeit in der Kursana Residenz Wedel weiß sie zu schätzen, dass sie mit ihrem 26-köpfigen  Team derzeit 90 Bewohner in der Privatsphäre ihres Appartements, aber unter dem gemeinsamen Dach der Residenz rund um die Uhr bei der Grundpflege und der medizinischen Versorgung unterstützen kann. „Ich verliere jetzt keine Zeit mehr durch Anfahrtswege und kann die Bewohner hier persönlich viel besser kennenlernen“, sagt Simona Schuhmacher. „Dadurch fällt mir eher auf, wenn sich ihre gesundheitliche Situation verändert und kann umgehend reagieren.“

In den 17 Jahren als Pflegedienstleiterin liegt Simona Schuhmachers Arbeitsschwerpunkt auf dem Organisatorischen. „Doch wenn es in meinem Team kneift, streife ich heute noch selbst den Kittel über und packe mit an“, sagt sie. „Nur wenn ich meine Mitarbeiter pflege, können sie bei der Pflege unserer Bewohner vollen Einsatz zeigen. Mir liegt am Herzen, dass ich niemanden in einen Burnout laufen lasse.“

Für den eigenen Stressabbau hat Simona Schuhmacher ihr Leben lang aufs Element Wasser gesetzt: Sie hatte den Segel- und Sportbootführerschein bereits in der Tasche, als sie ihren heutigen Ehemann, einen passionierten Taucher, kennenlernte. Vor zehn Jahren machte sie den Tauchschein und war seither zusammen mit ihrem Partner in Kroatien, Ägypten, Dänemark, in der Türkei und auf Mauritius im Tauchurlaub. Ihr Highlight war es, mit ihrem Mann vor Istrien zum versunkenen Wrack der „Baron Gautsch“ abzutauchen und mit ihm im ehemaligen Tanzsaal der „kleinen Titanic“ am Meeresboden zu tanzen. Doch auch im Alltag nimmt sich Simona Schuhmacher öfter eine Auszeit und taucht am Wochenende zusammen mit ihrem Mann und einem befreundeten Ehepaar in der Ostsee, im Kreidesee Hemmoor oder im Oortkatener See. Oder sie begleitet ihre achtjährige Tochter Annabell ins Schwimmbad, wo diese gerade ihren ersten Tauchkurs absolviert.

„Ein guter Taucher ist strukturiert, diszipliniert und sorgsam. Und er ist zu jeder Zeit ein absoluter Teamplayer, da man sich immer auf den anderen verlassen können muss“, sagt Simona Schuhmacher und lacht. „Das sind übrigens Tugenden, die für eine gute Pflege genauso gelten.“

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