Mediterrane Rhythmen begeistern Senioren

Nicht die alten Griechen, sondern junggebliebene Thüringer tanzten vorm Kursana Domizil Weimar Sirtaki und ernteten großen Beifall von den Bewohnern.

„Stinigeiamas“, zu Deutsch „zu unserer Gesundheit“ nennt sich die Amateur-Tanzgruppe, deren rund 20 Teilnehmer zwischen 55 und 75 Jahren alt sind. Statt Walzer oder Tango haben sie sich auf griechische Volkstänze spezialisiert. Über 1000 gibt es davon, 50 haben sie während ihrer wöchentlichen Trainings bereits einstudiert.

Eine Auswahl der erlernten Schrittfolgen zeigten sie an diesem Nachmittag den Bewohnern von Haus Thomas, zum Beispiel die Tänze Tsamikos, Kalamatianos, Syrtos und Ikariotikos. Und natürlich Sirtaki, der hierzulande wohl berühmteste griechische Tanz. Der ist gar nicht so alt, wie man gemeinhin glaubt, verriet Gruppenleiter und Griechenlandkenner Werner Schmidt den interessierten Senioren. Tatsächlich wurde er 1964 eigens zu Mikis Theodorakis Musik für die Romanverfilmung von Alexis Sorbas choreographiert. Der Autobiographie von Hauptdarsteller Anthony Quinn zufolge sei sogar er selbst es gewesen, der den charakteristischen Schleppschritt mit einer akuten Fußverletzung während des Drehs improvisierte.

Bei den Mitgliedern der Tanzgruppe war von Fußmüdigkeit dagegen nichts zu spüren. Gekonnt blieben sie im Takt, auch als das Tempo anzog – das charakteristische Merkmal beim Sirtaki. Mit Begeisterung fieberten die Bewohner mit, bei so manch einem wurden Erinnerungen wach, an alte Filme, vergangene Zeiten und ferne Länder.

Ihre jährlichen Griechenlandreisen haben bei Gruppenleiter Werner Schmidt und seine Frau Angelika die Leidenschaft für griechische Tänze geweckt. Sie teilen dieses Faible mit den Mitgliedern der Tanzgruppe und mit ihrem Publikum bei gelegentlichen Auftritten. „Wir tanzen nicht für Gage, sondern um anderen eine Freude zu machen‘“, erklärten die beiden. Im Kursana Domizil ist ihnen das an diesem Tag bestens gelungen. Die Senioren waren beeindruckt von der tänzerischen Leistung und mitgerissen von der Musik und dem südländischen Flair. Eine anwesende Angehörige hat gar selbst das Tanzfieber gepackt: Zum nächsten Training will sie sich der Gruppe anschließen.

Foto: Kursana