Heinrich Mörtl hat der Kursana Villa seinen Bösendorfer-Flügel gespendet. Mitarbeiterin Tina Witzigmann ist Sängerin und Musikerin. Sie spielt für Heinrich Mörtl gern ein paar Klavierstücke.

 
29.08.2016

Die Klavierklänge erlebt er hautnah

Wiesbaden. Im Kulturprogramm der Kursana Villa Wiesbaden spielt Musik die erste Geige. Konzerte mit klassischen Werken sind in der Senioren-Einrichtung in der Mosbacher Straße tonangebend. Im Mittelpunkt des Foyers der Villa steht ein Flügel, an dem häufig gespielt wird und an dem nicht nur von Kursana engagierte Künstler, sondern auch Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige der Senioren in die Tasten greifen. Die Senioren-Einrichtung hat jetzt einen zweiten Flügel erhalten, ein äußerst wertvolles Stück, das im kleinen Saal im ersten Stock einen passenden Platz gefunden hat und den Senioren dort im schmucken Ambiente der Gründerzeit-Villa den Weg zu weiteren Konzerten im kleinen Kreis ebnet.


Der neue Flügel in der Kursana Villa ist nicht irgendein Klavier, sondern ein Meisterstück des Wiener Piano-Herstellers Bösendorfer. Das Traditionsunternehmen war im 19. und 20. Jahrhundert mit seinen wertvollen Produkten auf dem Markt tonangebend und exportierte die Flügel in die ganze Welt. Die Senioren-Einrichtung erhielt den Bösendorfer-Flügel als Spende. Der Wiesbadener Heinrich Mörtl hat in der Kursana Villa ein neues Zuhause gefunden und der Einrichtung das edle Musikinstrument gestiftet.

„Das ist ein Gewinn für alle. Herr Mörtl kann den Klang seines Instrumentes immer hören und es genießen, wenn wieder ein renommierter Pianist auf seinem Flügel ein Konzert gibt“, sagt Yvonne Otto, Direktorin der Kursana Villa Wiesbaden. Ein erfolgreicher Musiker, der regelmäßig bei Kursana zu Gast ist und die Bewohner, ihre Angehörigen und Gäste des Hauses mit seinen Werken beeindruckt, heißt Jens Barnieck. Der Pianist stand schon auf den großen Bühnen der Welt und kommt gern in seine Geburtsstadt Wiesbaden zurück, um die Zuhörer bei den intimen Konzerten in der Kursana Villa Wiesbaden zu verzaubern.

Jens Barniek ist der Protagonist der Veranstaltungsreihe „Musik am Nachmittag“, die in Kooperation mit der Internationalen Stiftung zur Förderung von Kultur und Zivilisation bei Kursana läuft. Bei seinen Auftritten in der Kursana Villa spielt der Pianist zunächst meist einige klassische Stücke und erläutert seinem Publikum Hintergründe zum Werk und zum Komponisten. Später stimmt der Musiker gemeinsam mit den Senioren Volkslieder an. Jens Barniek ist immer wieder überrascht, wie textsicher die ältere Generation sich erweist.

Heinrich Mörtl wohnt seit 2008 in der Kursana Villa in der Mosbacher Straße. Der 86-jährige wurde in Starnberg in Oberbayern geboren und studierte in München Volkswirtschaft und dort an der Musikhochschule Klavier. Später arbeitete Heinrich Mörtl beim Statistischen Bundesamt in Wiesbaden. Eine seiner Arbeitsstätte lag in der Nachbarschaft zum 2. Polizeirevier. Mörtl knüpfte Kontakte zu den Beamten und erfuhr viel über den anspruchsvollen Dienst der Polizisten.

Die Begegnung und der Dialog hatten Folgen – durchweg positive. Der Wiesbadener mit der sozialen Ader gründete 1998 die „Heinrich-Mörtl-Stiftung“, die die Polizeibediensteten des Landes in ihrer Aus- und Weiterbildung fördert. Außerdem lobte die Stiftung einen mit 10.000 Euro dotierten Medienpreis für die journalistische Polizeiberichterstattung aus.

Der Stifter, der auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, sagt, er habe das Ziel, das Verständnis der Bürger für die Aufgaben und die Arbeit der Polizei zu verbessern. Vor rund 20 Jahren schloss sich der kinderlose Senior im Jahr seiner Pensionierung der Wiesbadener Gesellschaft Bürger und Polizei an und stellte durch die Verbindung zum Polizeipräsidium fest, dass auch Privatleute sich für die Polizei engagieren können. Die Idee für die Stiftung war damit geboren. Heinrich Mörtl sagte einmal mit einem Augenzwinkern, dass seine Verbundenheit zur Polizei vielleicht in den Genen liege, denn sein Ururgroßvater habe vor rund 200 Jahren an der Universität Erlangen ein Standardwerk über Polizeiwissenschaft veröffentlicht.

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