Geburtstagsfeier mit viel Abwechslung

Wiesbaden. Zum zehnten Geburtstag der Kursana Villa Wiesbaden hat die Senioren-Einrichtung in der Mosbacher Straße den Gästen der Feier eine vielfältige Programm-Mischung mit lockerer Unterhaltung, Musik, Clowns, aber auch mit nachdenklichem Momenten geboten, als es beispielsweise um den Verlauf der Demenz-Krankheit ging. 10 Jahre Kursana, das ist eine Erfolgsgeschichte für die ältere Generation, die das Jubiläumsfest mit einem ganz besonderem Erlebnis beginnen konnte: Die Feier startete mit Frühgymnastik auf der Wiese.

Dazu eingeladen waren auch die Nachbarn der Kursana Villa, darunter die Besucher des Psychosozialen Zentrums und der Tagesstätte aus der Satoriusstraße. Die Einrichtung gehört zu EVIM, dem Evangelischen Verein für Innere Mission in Nassau. Im Mittelpunkt der Kursana-Geburtstagfeier stand Frau Nabakowski. Die 99-Jährige ist sozusagen Gründungsmitglied. Sie wohnt seit zehn Jahren in der Kursana Villa.

Bewohner der Villa, die nicht mehr so mobil sind, bekamen am Jubiläumstag Besuch von den Musikern der Marching Band „Big Feed“, die mit großen Schritten im Haus und rund um die Villa unterwegs waren und die Bewohner mit flotten Klängen unterhielten.

Direktor Horst Michaelis und seine Stellvertreterin Renate Sawert begrüßten die Besucher des Geburtstagsfestes und ganz besonders Pfarrer Volkmar Thedens-Jekel, der in der Kursana Villa regelmäßig zu Gottesdiensten einlädt sowie die Wiesbadener Stadträtin Gabriele Wolf (SPD).

Die dienstältesten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter waren einige, die bereits seit einer Dekade in der Kursana Villa arbeiten, wurden bei der Feier geehrt und durften eine vom Mitarbeiter-Team gespendete Torte anschneiden.

Für Unterhaltung am Nachmittag sorgten der Bewohnerchor und die Wiesbadener Clowndoktoren, die in der Kursana Villa eine lustige Visite durchführten. Höhepunkt der Geburtstagsfeier war der Auftritt der Juristenband mit Sängerin Tina Witzemann, die in der Kursana Villa arbeitet und dort den Haus-Chor leitet. Besonders die älteren Herren waren von den Ausfahrten im Mercedes Baujahr 1965 begeistert. Den Oldtimer hatte der Schwiegersohn einer Bewohnerin der Kursana Villa zur Verfügung gestellt.

Nach dem Sektempfang und dem „Flying Mittags-Buffet“ servierte das „Weingut Werner“ den Gästen einen edlen Tropfen, bevor es richtig knallte und die Popcornmaschine angeworfen wurde. Wer mehr über Demenz erfahren wollte, war bei Professor Dr. Dr. Winfried Banzer richtig. Er hatte seinen Vortrag „Lauf der Demenz davon“ überschrieben und erläuterte die präventive Wirkung von Bewegung bei Demenz.

Katharina Oßendoth vom Forum Demenz und der Altenarbeit der Stadt Wiesbaden sprach anschließend über ein Kunstprojekt mit Demenz-Kranken. Unter dem Titel „Blickfang“ erläuterte sie die Kunstbetrachtungen für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Dementielle Erkrankte haben neben vielen Einschränkungen auch weiterhin Interessen, Wünsche und weitreichende Ressourcen.

Wenn Kulturangebote an vorhandene Kompetenzen von Menschen mit Demenz anknüpfen, bieten sie die Möglichkeit für Erfolgserlebnisse und Selbstbestätigung. Das funktioniert, da die Betroffenen nicht ständig mit ihren Defiziten konfrontiert werden, sondern mit dem, was sie noch können. „Kunstbetrachtungen liefern neue Impulse und geben dem Leben ein Stück Normalität zurück“, sagt Brigitta Rink, Leitern der Sozialen Betreuung der Kursana Villa Wiesbaden.