Yoga, Qigong oder Skypen – Brigitta Schönauer, Leiterin der Betreuung der Kursana Villa Wiesbaden, motiviert Senioren, auch mal etwas Neues auszuprobieren.

 
16.12.2020

Sie bringt die Natur ins Spiel

Wiesbaden. Jede Jahreszeit hat einen besonderen Charakter, eine eigene Stimmung, die man mit allen Sinnen erfahren kann. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – bei Spaziergängen mit Brigitta Schönauer, Leiterin der Betreuung der Kursana Villa Wiesbaden, gibt es in den Vorgärten des schmucken Villenviertels rund um die Mosbacher Straße für die Senioren immer etwas zu entdecken. „Was wächst denn da? Was blüht hier? Wie heißt diese Pflanzen? Den Strauch mit den roten Beeren hatte ich früher auch in meinem Garten, aber was ist das?“ Antworten auf diese Fragen lassen nicht lange auf sich warten, und sie kommen aus kompetenten Munde, denn Brigitta Schönauer ist Garten- und Landschaftsarchitektin und somit auch Expertin für Pflanzen und kultivierte Grünanlagen.

Die 49-Jährige weiß immer etwas zu erzählen. Ausflüge in Wiesbadener Parks, in die Weinberge des Rheingaus oder in den Wald gleichen Exkursionen, bei denen die ältere Generation von Brigitta Schönauer stets viel Wissenswertes über das Leben in und mit der Natur erfährt. Ihre Kenntnisse über den Garten- und Landschaftsbau und über die Früchte, die es im Grünen zu ernten gibt, bringt die gebürtige Wiesbadenerin gern in ihre Arbeit in der Kursana Villa ein.

Die Senioren profitieren vom Erfahrungsschatz ihrer Betreuerin, denn die Angebote bei den Zusammenkünften am Nachmittag sind abwechslungsreich und vielfältig. Die Kochgruppe arbeitet mit Kräutern des Gartens. Brigitta Schönauer lädt zu einer olfaktorischen Reise ein: „Riechen Sie mal, das ist Dill.“ Sehen, schmecken, die verschiedenen Kräuter zwischen den Fingern spüren – all das wird zu einem sinnvollen Erlebnis und für manche Herren in der Runde zu einer Premiere.

„Neugierig bleiben und entdecken, das ist wichtig“, sagt Brigitta Schönauer, für die „Lebenslanges Lernen“ ein Grundsatz ihrer Arbeit ist – für sich selbst als auch für die ältere Generation. „Ich will motivieren und Freude schenken.“ Das sei vor allem für Menschen wichtig, die eine neue Lebensphase begonnen hätten. Brigitta Schönauer denkt an all jene, die ihre Wohnung verlassen, ihr Haus verkauft haben und in die Kursana Villa umgezogen sind. In diesem schwierigen Moment des Umbruchs brauchen Senioren besonders viel Zuwendung und Unterstützung. „Ich gebe Hoffnung und zeige Perspektiven auf. Im besten Fall spüren die Senioren die Lust, diesen Weg im neuen Zuhause weiterzugehen.

Der theoretische Ansatz „Offen sein für Neues“, heißt ganz praktisch, dass auch über 80-Jährige gern beim Yoga mitmachen oder etwa die chinesische Meditations- und Bewegungsform Qigong für sich entdecken und sogar mit ihren Enkeln darüber sprechen. In Corona-Zeiten mit eingeschränkten Besuchsmöglichkeiten haben außerdem viele Senioren eine Premiere erlebt und sich mit Hilfe des Sozialen Dienstes an neue Medien herangetastet und beispielsweise zu skypen. „Das Tablet wird häufig für Videotelefonate mit Angehörigen genutzt.“

„Zuhören und den Bewohnerinnen und Bewohnern das Gefühl geben, wir sind für Sie da“, das sieht Brigitta Schönauer als eine zentrale Aufgabe. Wie ein Weihnachtsengel Wünsche erfüllen, das sei nicht nur in der Adventszeit eine schöne Aufgabe. Manchmal gibt es auch für sie Bewundernswertes zu entdecken. Wenn Sie die Bewohnerinnen und Bewohner in Gesprächen kennenlernt oder bei einer Aktivität, bei einem Spiel mehr über sie erfährt, „bin ich überrascht, welche individuellen Ressourcen in ihnen stecken“.

Die Kursana Villa bietet ein breites Spektrum an Veranstaltungen und Mitmach-Angeboten, da ist für alle etwas dabei. „Viele finden im Bewohnerchor eine harmonische Gemeinschaft. Wegen Corona ist es still geworden, doch es freuen sich schon alle darauf, endlich wieder gemeinsam singen zu dürfen“, sagt Brigitta Schönauer.

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