Alvira Zeherovic fühlt sich an ihrem Arbeitsplatz in der Kursana Villa Wiesbaden wohl. Sie strahlt Zufriedenheit aus und das spüren die Senioren.

 
26.01.2021

Sie hat immer ein offenes Ohr für Senioren

Wiesbaden. Senioren haben gewöhnlich viel Zeit und „wenn wir sie gemeinsam mit ihnen verbringen und ihnen zuhören, sind sie glücklich und dankbar“, sagt Alvira Zeherovic. Die Pflegefachkraft in der Kursana Villa Wiesbaden hört bei ihrer Arbeit viele persönliche Geschichten, die ihr die Bewohnerinnen und Bewohner erzählen. „Da sind interessante Biografien dabei. Es ist erstaunlich, was die Leute schon alles erlebt haben.“

Alvira Zeherovic ist manchmal verblüfft, wie gefestigt die ältere Generation sich gibt, vor allem jetzt in Corona-Zeiten neue Herausforderungen gut meistert. Selbstverständlich sei niemand mit den Besuchseinschränkungen zufrieden, doch manche Senioren sagen, sie hätten während der Kriegsjahre mit Hunger, Kälte und Todesängsten schon Schlimmeres erlebt. „Da kommen wir jetzt auch durch“, so die Einstellung vieler Älterer.

Auf hoher See freut man sich, in stürmischen Zeiten ein Signalfeuer zu erkennen. Land in Sicht, heißt es dann. „Frau Zeherovic ist wie ein Leuchtturm, wie ein Fels in der Brandung “, sagt Anja Räthel, Direktorin der Kursana Villa, in der Mosbacher Straße. Durch ihre ruhige und ausgeglichene Art bringt die Pflegefachkraft Entspannung in die Senioren-Einrichtung. Herzlichkeit und Empathie sind gepaart mit einer langjährigen Berufserfahrung in der Pflege. Das gibt den Bewohnerinnen und Bewohnern eine große Sicherheit und das Gefühl, hier bin ich gut aufgenommen, hier ist immer jemand für mich da.

„Bei uns ist niemand einsam. Wenn man möchte, kann man allein sein, doch die Türen zu den Gemeinschaftsräumen mit den Gruppenangeboten stehen immer offen“, sagt Alvira Zeherovic, die seit rund zehn Jahren in der Kursana Villa arbeitet. Sie sagt, sie habe ihren Traumjob gefunden. „Von Kursana gehe ich nicht mehr weg, hier bleibe ich bis zur Rente.“

Sie ist die gute Seele des Hauses, begegnet der älteren Generation mit viel Wertschätzung. Sie findet meist auch einen Weg, Senioren individuell zu motivieren, damit sie sich an Aktivitäten im Haus beteiligen und beispielsweise ein Klavierkonzert, einen Vortrag über eine Geschichtsepoche oder die morgendliche Zeitungsrunde mit Vorlesen und Diskutieren besuchen. „Es ist kein Tag wie der andere und manchmal fällt der erste Schritt schwer, doch wir möchten die Menschen stark fördern und behutsam fordern“, sagt die Pflegefachkraft. Oft helfe man sich auch gegenseitig. Die soziale Kontrolle im Positiven sieht so aus: „Die passen aufeinander auf und nehmen die Nachbarn gern mit“.

Wer sich am Arbeitsplatz persönlich weiterentwickeln und sein Potenzial entfalten kann, wer von einem starken Teamgeist spricht und in den Aufgaben aufgeht, strahlt wie Alvira Zeherovic Zufriedenheit aus. „Ich denke, das spüren die Bewohner“, sagt die 52-Jährige. In Corona-Zeiten findet sie es gut, dass es als Dankeschön für die Arbeit von der Gesellschaft Applaus für Pflegekräfte gibt. „Doch das reicht nicht, da müsste mehr kommen“, sagt sie.

Die persönliche Anerkennung für ihr Engagement in schwierigen Zeiten bekommt sie jeden Tag in den Wohnbereichen der Kursana Villa. „Die Senioren sind dankbar, dass ich immer ein offenes Ohr für sie habe.“ Und manchmal spricht sie auch darüber, wie ernst sie ihre soziale Verantwortung als Pflegekraft während der Pandemie nimmt, um Zahl der Neu-Infektionen zu reduzieren. „Ich vermeide schon lange private Kontakte. Meinen Vater habe ich leider schon ein Jahr nicht mehr gesehen“, sagt die Wiesbadenerin.

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