04.08.2015

Zeppelinas aus Litauen schmecken dem Kochtreff

Wiesbaden. Am Tisch sitzen und gemeinsam eine Mahlzeit einnehmen, das bringt nach Ansicht von Psychologen immer eine starke Verbindung für die Gruppe. Beim Essen und der Zubereitung der Speisen geht es oftmals um Emotionen, denn die Mahlzeit ist bekanntlich mehr als nur Nahrungsaufnahme und satt werden.

Die Zutaten sind vielseitig: In der gemeinsamen Mahlzeit stecken immer Kommunikation, Erfahrung, Verständnis, Respekt, Toleranz und offen sein für Neues. Auch für neue Gerichte. Eines davon gab es jetzt beim Kochtreff in der Kursana Villa Wiesbaden. Dort treffen sich Bewohner der Komfort-Pflegeeinrichtung regelmäßig, um eine Mahlzeit für die Kochgruppe selbst und für weitere Senioren, die mittags gern hinzukommen können, vorzubereiten. Einmal stand ein Gericht aus Litauen im Mittelpunkt: Zeppelinas.

Diese Lieblingsspeise der knapp drei Millionen Einwohner des baltischen Staates klingt nach Luftschiff. Genau so sehen Zeppelinas auch aus – wie ein Zeppelin. Anders als die fahrenden Zigarren am Himmel sind die Zeppeline auf dem Teller aber nicht innen hohl, sondern sie haben eine Hackfleischfüllung. Wie leckere Zeppelinas auf dem Teller landen, das wusste im Kursana-Kochtreff eine Praktikantin, die in Litauen aufgewachsen ist.

Ausra Krulikiene lebt seit 15 Jahren in Wiesbaden, doch das Rezept für Zeppelinas hat sie auch fern der Heimat nicht vergessen. Die 44-jährige sammelte beruflich viel Erfahrung in der Hauswirtschaft und schult jetzt sozusagen um auf Seniorenbetreuerin. Beim Kochtreff in der Kursana Villa in der Mosbacher Straße 10 waren die Bewohner beeindruckt, wie man in Litauen mit einfachen Mitteln ein leckeres Gericht, das an Hackfleischklöße erinnert, herstellen kann.

Die ältere Generation musste rund vier Kilogramm Kartoffeln schälen, Salat putzen, schnippeln, Zwiebeln und Speck hacken, würfeln und anbraten. Unter der fachkundigen Leitung von Ausra Krulikiene rollten die Teilnehmer des Kochtreffs den Kloßteig flach, legten Hackfleisch darauf und formten die Masse zu einem Zeppelin. Das kulinarische Luftschiff landete dann im kochenden Salzwasser. Diese Fahrt dauerte rund 20 Minuten. 

Serviert wurden die Zeppelinas mit der Zwiebel-Speck-Mischung als Krönung, mit Schmand und Feldsalat. „Gehaltvoll und super lecker. Alle Teller waren nach dem Essen wie geputzt“, sagt Köchin Ausra Krulikiene und ihre 30 bis 50 Jahre älteren Kochschüler sowie rund ein Dutzend Gäste servierten der Praktikantin als Nachtisch einen herzlichen Applaus. Beim nächsten Kochtreff-Termin kommt das Rezept nicht aus fernen Ländern, sondern der königliche Hauptbestandteil frisch von den Feldern südlich von Wiesbaden. Auf dem Speiseplan der Kursana-Kochgruppe steht im Juni Spargel.

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