Waltraut Schmatz (86, l.) und Hannelore Zorn (80) wurden in der Kursana Residenz Hamburg frühzeitig geimpft, so dass sie jetzt bereits wieder für gemeinsame Genussmomente zusammenrücken können. ©Kursana
Als die Mitarbeiterinnen der sozialen Betreuung den Bewohnern in der Kursana Residenz Hamburg leckeren Zwiebelkuchen und ein Glas Wein an die Appartementtüren brachten, klingelte bei Waltraut Schmatz (86) das Telefon. Mitbewohnerin Hannelore Zorn (80) fragte sie, ob sie nicht spontan vorbeikommen wolle, damit beide die Mahlzeit gemeinsam genießen können. „Das sind Momente, die zu zweit einfach mehr Spaß machen“, sagt Waltraut Schmatz und lacht. „Ich freue mich, dass ich in der Residenz einen Menschen gefunden habe, mit dem ich auf einer Wellenlänge bin. Wer hätte gedacht, dass in unserem hohen Alter noch einmal so ein intensiver Kontakt neu entstehen kann?“
Waltraut Schmatz lebt bereits seit 60 Jahren in Niendorf und kannte die Residenz schon von einigen Veranstaltungen, bevor sie vor zwei Jahren mit ihrem Mann Peter selbst hier eingezogen ist. Der überraschende Tod ihres Mannes war ein schwerer Schicksalsschlag, dann schränkte die Corona-Pandemie das kulturelle Angebot und das gesellige Miteinander im Haus ein. Hannelore Zorn zog vor einem Jahr ein, als wegen der Corona-Abstandsregeln die Sitzordnung im hauseigenen Restaurant neu geordnet werden musste, so dass nur noch zwei Personen an einem Tisch sitzen konnten. Die beiden verwitweten Frauen setzten sich zusammen, weil sie sich gleich sympathisch fanden und kamen sofort ins Gespräch. „Wir sind beide positive Menschen, die offen sind und sich nicht beklagen“, sagt Hannelore Zorn. „Und die Corona-Zeit war für alle so verwirrend, dass uns der Gesprächsstoff nicht ausging.“
Beide sind in ihre Familien eingebunden und haben gute Freunde. Und doch tat es gut, in Zeiten der eingeschränkten Kontakte öfter einmal nach dem Essen mit den Rollatoren eine gemeinsame Runde durch den kleinen Park am Haus zu drehen und auf einer Parkbank miteinander zu klönen. So fanden sie Ablenkung, Aufmunterung und immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen. Als nach dem zweiten Lockdown im November 2020 alle Bewohner nur noch in den Appartements essen durften, blieben die Frauen telefonisch in engem Kontakt. „Ich war froh, in dieser Zeit in der Residenz zu leben. Wir gehörten hier zu den ersten, die Ende 2020 die Impfung erhielten“, sagt Waltraut Schmatz. „Auch wenn weiterhin strenge Hygieneregeln im Haus gelten, wurde der Kontakt so mit der Zeit wieder etwas entspannter. “
Seit einigen Wochen drehen beide wieder draußen gemeinsam ihre Runden und besuchen sich zum Kaffeetrinken gegenseitig im Appartement. Mittlerweile malen sich die Frauen gern aus, welche Aktivitäten sie in der Nach-Corona-Zeit gemeinsam genießen wollen. „Ich möchte so gern einmal wieder essen gehen oder durch die Geschäfte bummeln“, sagt Hannelore Zorn. „Und ich freue mich besonders auf die ersten Ausfahrten, die wir von der Residenz organisiert mit dem Bus unternehmen können“, schwärmt Waltraut Schmatz.
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