Die Kusana-Bewohnerinen Helga Kerbstadt (vorne, von links), Luise Dumrese und Gabriele Boeckel-Marti freuen sich nach dem Englischunterricht mit den Gymnasiasten und ihrer Lehrerin über den gelungenen Ausflug. Quelle: Kursana-Pressefoto.
Kein Smalltalk, sondern vielmehr anspruchsvolle Unterhaltung - aber nicht auf Deutsch, sondern durchgehend englische Konversation: Eine für Sechtsklässler oft lästige Pflichtaufgabe hat jetzt drei Bewohnerinnen der Senioreneinrichtung Kursana Villa Hannover eine interessante Reise in die Vergangenheit beschert. Die Seniorinnen hatten einen Ausflug zum benachbarten Kaiser-Wilhelm- und Ratsgymnasium unternommen, um dort am Englischunterricht einer sechsten Klasse teilzunehmen - gemeinsam mit 27 Jungen und Mädchen. Das Besondere: "Zwei der Bewohnerinnen sind pensionierte Lehrerinnen", berichtete die Leiterin der Sozialen Betreuung, Wiebke Raabe, nach ihrer Ankunft im Klassenzimmer.
Einen Gastbonus gab es für die Seniorinnen jedoch nicht. "Die Lehrerin hat mit den Schülern und den älteren Damen die gesamte Stunde auf Englisch gesprochen", berichtete die Kursana-Mitarbeiterin nach dem Ausflug. Zwar sei es thematisch um die englischen Zeitformen gegangen. Für die Kursana-Bewohnerinnen war es aber aus einem ganz anderen Grund eine Reise in die Vergangenheit: "Bei den drei Seniorinnen wurden viele Erinnerungen geweckt", berichtete Raabe.
Seniorin Helga Kerbstadt hatte auch schnell einen großen Unterschied festgestellt: Früher seien die Klassen wesentlich kleiner gewesen als heutzutage, sagte die Kursana-Bewohnerin. Ihrer pensionierten Kollegin Luise Dumrese hatte der Besuch unerwartet große Lust auf ihren alten Beruf gemacht. Sie würde wirklich gerne noch einmal unterrichten, sagte die Pädagogin im Ruhestand.
Sympathien hatten die Seniorinnen aber auch geweckt: "Die Schüler würden sich sehr freuen, wenn wir den Besuch wiederholen", berichtete die Kursana-Mitarbeiterin Raabe nach der Rückkehr zur Einrichtung an der Zeppelinstraße im Zooviertel.
