Hildegard Poettgen und Johannes Nolte sind das neue Schützenkönigspaar im Quartier. (Foto: Kursana)
Mit einem Hoch auf das scheidende Königspaar Ines Hoffemann-Roth und Günter Eickelmann, 82, ging es zur Vogelstange. Dem noch amtierenden König gebührte der erste Wurf mit einem Tennisball auf den Schützenvogel Toni. Seinen Namen verdankte das bunt bemalte Tier aus Holz dem heiligen Antonius, dem Schutzpatron der Allendorfer Kirche. Danach waren die anderen Quartiersbewohner an der Reihe. Es dauerte nicht lang und Toni verlor Flügel um Flügel und schließlich auch den Schwanz.
Als Toni von der Stange gelockert wurde, ging die Vogelabnahme in die spannende Phase. Diesmal präsentierten sich allein die Damen als Anwärterinnen zum letzten Schuss. Mit einem beherzten Wurf holte schließlich Hildegard Poettgen den Rest des farbenfrohen Federviehs von der Stange. Trotz beachtlicher Wurfstärke und Zielgenauigkeit, hinter der man größte Entschlossenheit vermuten konnte, reagierte die Schützin zunächst erschrocken: „Oh nein, das wollte ich nicht“, rief Hildegard Poettgen. Doch es half nichts, Toni lag unten und ihr Schicksal war besiegelt. Diane Hellhake, die Leiterin der Tagespflege und handwerklich begabte Schöpferin von Toni, setzte der neuen Schützenkönigin die Krone auf und hängte ihr die Königskette um.
Nun fehlte der Königin nur noch ein König zu ihrem Glück. Ihre Wahl fiel auf Johannes Nolte, 84, der nicht lang zögerte und versprach, treu an der Seite ihrer Majestät zu regieren. Beim Kaffeetrinken am Nachmittag folgte der Königstanz vor den Augen eines begeisterten Hofstaates, der seine frisch gekrönten Regenten mit lauten Zurufen feierte. Ein Zeichen der Ehrerbietung war dann auch die ersten Amtshandlungen des neuen Quartiers-Königspaares: Beim sonntäglichen Festzug der Allendorfer St. Franziskus Schützenbruderschaft jubelten sie ihrerseits dem ausscheidenden Königspaar Tobias und Cordula Heutger zu.
Foto: Kursana
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