Kaffeeklatsch wie anno dazumal: Eine Woche lang wurde im Quartier Kaffeekultur zelebrierte. (Foto: Kursana)

 
02.05.2023

Senioren auf „Kaffeefahrt“

Kaffee-Kult im Kursana Quartier: Eine Woche lang drehte sich für die Bewohner der Senioreneinrichtung alles um das Thema Kaffee. Eine Zeitreise zu einem Heißgetränk, das schon immer etwas Besonderes war.

Ziegen sollen es gewesen sein, die als Erste vom Kaffeebaum naschten und dabei die belebende Wirkung des Koffeins entdeckten. Erstaunliche Geschichten, anregende Gespräche und genussreiche Erlebnisse prägten die Kaffeewoche im Kursana Quartier Sundern.

Zentraler Treffpunkt war das Café „Zur alten Kaffeemühle“, das die Mitarbeiter der Betreuung eigens für die Themenwoche in den Räumen der Tagespflege eröffnet hatten. Dort wartete eine Kaffeetafel, so prächtig gedeckt wie einst nur an Feiertagen in der Familie. Denn was heute im Pappbecher „to go“ konsumiert wird, war früher kein Getränk für jeden Tag. In der Woche kam meist Getreidekaffee auf den Tisch. Der echte Bohnenkaffe wurde dagegen am Sonntag serviert und feierlich inszeniert.

 „Gemeinsam mit den Angehörigen haben wir alles zusammengetragen, was man für eine schöne Kaffeetafel braucht“, erzählt Renate Vincent, Betreuungskraft in einer Demenzwohngruppe. Vom Würfelzucker mit Zuckerzange über Sammeltassen auf einer Leinentischdecke bis hin zur Kaffeekanne mit Tropfenfänger fehlte kein Detail. Zum Kaffee gab es Kuchen, „aber bitte mit Sahne“, und passende Hintergrundmusik.

„Weisste noch?“ In gemütlicher Runde tauschten die Senioren Erinnerungen aus und ihr Wissen rund um die Kaffeenutzung. Denn nicht nur das Getränk war ein wertvolles Gut, sondern auch der „Prütt“, der Kaffeesatz, wurde genutzt und fand zum Beispiel als Dünger Verwendung. Darüber hinaus hatte das Betreuungsteam allerlei interessante Fakten recherchiert, erzählte von der Eröffnung der ersten Kaffeehäuser und einer Briefmarke mit Kaffeeduft.

Neben der Geschichte des Kaffees zählte auch seine Zubereitung zu den Stationen einer Themenreise, die alle Sinne ansprach. „Als die Bewohner den Klang der Kaffeemühle hörten, wurde es ganz still“, berichtet Renate Vincent. Und als die Senioren dann den Kaffee wie früher mit einem Porzellan-Filter selbst aufgegossen, habe ein herrlicher Duft den Raum erfüllt. Ein Duft, der bei den Bewohnern, auch jenen mit Demenz, schöne Erinnerungen wachrief und für Wohlbehagen sorgte. Nach frisch gebrühtem Filterkaffee soll es deshalb nun öfters duften, so das einhellige Fazit am Ende der Themenwoche.

Foto: Kursana

Zur Übersicht