Dr. Marlene Lohner las in der Kursana Villa München aus ihrem Buch. Bild: Kursana

 
08.03.2018

Trauer und Selbstfindung

Dr. Marlene Lohner las aus ihrem Buch

Der Umgang mit Tod und Trauer ist ein Lebensthema von Marlene Lohner: Die Literaturdozentin musste 1975 erfahren, wie es sich anfühlt, einen geliebten Menschen zu verlieren und mit dem Alleinsein konfrontiert zu werden. In ihrem Buch „Plötzlich allein“ hat die Autorin versucht, ihr persönliches Schicksal zu verarbeiten. Aus ihrem eindrucksvollen Werk las Marle Lohner, die heute in der Kursana Villa München lebt, jetzt auch anderen Bewohnern der Senioreneinrichtung vor. Gebannt verfolgten die Zuhörer die Lebensgeschichte der Autorin. Die gebürtige Bremerin berichtete von einer glücklichen Kindheit, bis die Bomben die Stadt in Trümmern legten, und von ihrem Studium in Erlangen. Kurz darauf führte die promovierte Literaturwissenschaftlerin eine Einladung in die USA, wo sie Prof. Edgar Lohner kennenlernte – es folgten Heirat und Kinder sowie ein Umzug nach Stanford / Kalifornien. Es war die schönste Zeit ihres Lebens. Zehn Jahre später kam ein verlockendes Angebot aus Deutschland. Die Familie zog nach Wiesbaden. Ihr Mann verstarb drei Jahre später unerwartet, Viele Jahre brauchte die heute 92jährige, um diesen Verlust zu verarbeiten. In Gesprächen mit anderen Frauen, die ein ähnliches Schicksal erlebt hatten, fand Marlene Lohner Hilfe und Trost. In ihrem Buch fasste sie acht Interviews zusammen und ergänzte das Werk durch ihren Erfahrungsbericht sowie einen anschließenden Kommentar zu der Auswahl ihrer Interviewpartnerinnen und den gesellschaftlichen Einfluss auf den Umgang mit dem Tod. Das Thema findet sich auch in einem weiteren Werk der Schriftstellerin: Im Fischer Taschenbuch Verlag erschien von Marlene Lohner das Buch „Was willst du, du lebst. Trauer und Selbstfindung in Texten von Marie Luise Kaschnitz“.
 

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