Die Bewohnerinnen Erika Herrmann (l.) und Liane Mesenberg (r.) aus Haus Achterfeld in Rastow freuen sich über die gemeinsamen Spaziergänge mit der ehrenamtlichen Mitarbeiterin Sylvia Lambrecht. ©Kursana

 
30.04.2024

„Es tut gut, gebraucht zu werden“

Sylvia Lambrecht (64) hat spät ihren Traumberuf in der Pflege gefunden. Deshalb macht sie im Ruhestand als ehrenamtliche Mitarbeiterin im Kursana Domizil Rastow weiter

Sylvia Lambrecht (64) hat ein großes Herz und mag es, sich um andere Menschen zu kümmern und sie ein bisschen zu bemuttern. Ganz egal, ob es sich dabei um ihre vier Enkelkinder oder die Bewohner im Kursana Domizil Rastow handelt. Deshalb hat sich die Servicekraft und Pflegehelferin entschieden, auch im Ruhestand einmal die Woche an ihren alten Arbeitsplatz in Haus Achterfeld zurückzukehren und die Senioren dort als ehrenamtliche Mitarbeiterin zu unterstützen. „Ob meine ehemaligen Kollegen oder die Bewohner – alle freuen sich, wenn sie mich sehen und sind dankbar für mein Engagement“, sagt Sylvia Lambrecht. „Ich genieße die Abwechslung und die Anerkennung, die die Besuche in mein Leben bringen und bleibe durch das Ehrenamt in Bewegung. Außerdem tut es gut, gebraucht zu werden.“

Die ausgebildete Zootechnikerin mit anschließendem Studium zur Agraringenieurin für Tierproduktion hat nach der Wende als Verkäuferin und später als Servicekraft in einem Bistro gearbeitet. Bei dieser Tätigkeit hat sie besonders gern ihre älteren Gäste verwöhnt und deren Sonderwünsche bestmöglich erfüllt. Als das Bistro 2019 schließen musste, schlug die Agentur für Arbeit der damals 59-Jährigen vor, sich als Servicekraft in Haus Achterfeld zu bewerben. Da Sylvia Lambrecht neben ihren Eltern auch die Schwiegermutter am Lebensende unterstützt hat, waren ihr pflegerische Tätigkeiten vertraut. In der Senioreneinrichtung kümmerte sie sich deshalb nicht nur um die Versorgung der Bewohner bei den Mahlzeiten, sondern unterstützte die Pflegenden von Anfang an auch bei Tätigkeiten wie dem Einräumen der Wäsche. Bald wurde sie von den Kollegen als Pflegehelferin angelernt und übernahm bei der Grundpflege das Waschen und Ankleiden der Bewohner.

„Ich habe diese Arbeit immer so liebevoll ausgeführt wie ich es mir für mich selbst wünschen würde und habe dabei die Bewohner bestmöglich in ihrer Selbständigkeit unterstützt“, sagt Sylvia Lambrecht, die durch ihre zugewandte Art bei Senioren wie Kollegen gleichermaßen beliebt ist. Als sie im März 2023 in den Ruhestand ging, entschied sie sich bald, weiterhin als ehrenamtliche Mitarbeiterin ins Haus zu kommen. Seither besucht sie regelmäßig bettlägerige Bewohner, geht mit fitteren Senioren spazieren oder ist bei der morgendlichen Zeitungsschau der Senioren dabei. Außerdem unterstützt sie das Team bei Ausflügen und Veranstaltungen. „Das Schöne am Ehrenamt ist, dass ich unabhängig vom Dienstplan frei entscheiden kann, wann ich ins Domizil kommen möchte“, sagt sie. „So kann ich im Sommer mit meinem Mann auf dem Campingplatz sein und mich in den Ferien meinen Enkelkindern widmen. Und dann freue ich mich auf das Wiedersehen mit den Menschen in Haus Achterfeld.“

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