In zehn Jahren in Deutschland hat sich Sopio Matuashvili (33) zu einer selbstbewussten Frau und erfolgreichen Pflegefachkraft in der Kursana Residenz Hamburg entwickelt. ©Kursana

 
15.05.2024

„Ich liebe meine Arbeit mit Senioren“

Mitarbeitende aus anderen Kulturen arbeiten hart, um sich im Pflegeberuf zu qualifizieren. Eine von ihnen ist Sopio Matuashvili (33) aus Georgien, Pflegefachkraft in der Kursana Residenz Hamburg, die in ihrer Heimat Betriebswirtschaft studiert hat und 2014 als Au Pair nach Deutschland kam.

Als Sopio Matuashvili (33) vor zehn Jahren aus Georgien nach München kam, hatte die diplomierte Betriebswissenschaftlerin einen Plan: Sie wollte als Au Pair ihr Deutsch, das sie in der Schule und neben dem Studium gelernt hatte, verbessern und dann hier weiter studieren.  „Aber dann kam alles ganz anders“, erzählt die heutige Pflegefachkraft aus der Kursana Residenz Hamburg lachend. „Meine Sprachkenntnisse erwiesen sich in der Praxis als katastrophal und mein Masterabschluss wurde in Deutschland nicht anerkannt. Ich beneidete meine jüngere Schwester, die mit ihrem Freiwilligen Sozialen Jahr in der Residenz so glücklich war. Sie hat dann geregelt, dass ich hier als FSJlerin anfangen und zusammen mit ihr in einem Appartement im Haus wohnen durfte. So habe ich meine Liebe für die Arbeit mit Senioren entdeckt.“

Während der ersten zwei Jahre auf dem stationären Pflegebereich hat Sopio Matuashvili das Frühstück an die Senioren ausgegeben und sie bei den Mahlzeiten unterstützt. Und sie war bei allen Aktivitäten der sozialen Betreuung auf dem Wohnbereich dabei. Außerdem besuchte sie Sprachkurse und erprobte ihr Deutsch im Alltag mit den Bewohnern. „Ich war am Anfang sehr zurückhaltend und von der Begegnung mit Krankheit und Tod eingeschüchtert“, erinnert sie sich. „Aber die Menschen und die medizinische Seite der Pflege haben mich sehr fasziniert. Und zum Glück gab es Frau Quade, die meiner Schwester und mir immer gesagt hat: Ihr habt hier keine Mama, aber ich bin für euch da.“

Pflegedienstleiterin Bettina Quade spricht voller Hochachtung über die Leistung ihrer ausländischen Mitarbeitenden, die sich trotz Sprachbarrieren und kultureller Unterschiede für den Pflegeberuf qualifizieren. Als Sopio Matuasvili 2019 in die dreijährige Ausbildung zur Fachkraft startete, bekam sie von ihr und den Kollegen des Wohnbereichs viel fachliche und menschliche Unterstützung. „Ich bewundere, wie Sopio ihren Weg gegangen ist“, sagt Bettina Quade. „Sie hat sich zu einer starken Fachkraft entwickelt, die heute souverän die Schichtleitung und den Kontakt zu Ärzten übernimmt und auch in Notfallsituationen einen klaren Kopf behält. Ihre Integration ist wirklich toll gelungen und sie wird sicher in der Pflege weitere Karriereschritte gehen.“

Derzeit möchte Sopio Matuashvili nach der harten Zeit des Lernens für ihr Examen noch ein wenig genießen, wie gut sie im anspruchsvollen Alltag einer Pflegefachkraft und in Deutschland angekommen ist. „Wenn ich meine Familie in der Heimat besuche, vermisse ich schnell meine Arbeit und mein Leben in Hamburg“, sagt sie. „Georgien wird immer mit den Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend verbunden sein. Aber mittlerweile fühle ich mich eher in Deutschland zu Hause.“

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