Im Kursana Domizil kommen beim Besuch der Konfirmanden Jung und Alt schnell miteinander ins Gespräch. Quelle: Kursana-Pressefotos

 
23.04.2024

Konfirmandenprojekt führt Generationen zusammen

Im Rahmen eines Konfirmandenprojektes haben 25 Jugendliche der evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh dem Kursana Domizil einen Besuch abgestattet. Die Jungen und Mädchen setzten sich mit dem Alltag und dem Leben von Senioren in einem Pflegeheim auseinander.

Wie sieht es in einem Seniorenpflegeheim aus? Wie gestalten ältere Menschen in einer Betreuungseinrichtung ihren Alltag? Und welche Rolle spielen Religionen für Seniorinnen und Senioren? Mit diesen und ähnlichen Fragen haben sich jetzt 25 Jugendliche der evangelischen Kirchengemeinde Gütersloh im Kursana Domizil auseinandergesetzt. Das Konfirmandenprojekt führte im Altenpflegeheim am Tiefenweg Jung und Alt zusammen.

Der Konfirmandenbesuch war gleichzeitig eine Premiere und eine Fortsetzung: „Das Kooperationsprojekt der Erlöserkirchengemeinde mit dem Kursana Domizil gibt es schon einige Jahre, aber seit der Zwangspause wegen der Corona-Pandemie war es die erste Neuauflage“, berichtet Kursana-Betreuungskraft Claudia Gassei vom Team der sozialen Betreuung.

Die Jugendlichen waren mit ihren Teamleiterinnen und Teamleitern sowie Pastorin Karin Brunken bereits an Morgen angekommen. Nach einer Begrüßung durch den Sozialdienst im Foyer der Einrichtung stand zunächst einmal eine Führung durch das Haus auf dem Programm: Kursana-Kräfte gaben den jungen Gästen einen Einblick in den Arbeitsalltag. „Es wurden auch ein Bewohnerzimmer und die Wohnküche gezeigt, um zu verdeutlichen, wie es in einem Altenheim aussieht und zugeht“, sagt Mitarbeiterin Gassei. Bei dem Rundgang sei aber auch über die Möglichkeit informiert worden, sich für Schülerpraktika zu bewerben. „Dann wurde erstmal im Wintergarten der zweiten Etage gemeinsam gefrühstückt“, beschreibt Gassei den Ablauf des ersten Programmteils.

Nach dem Frühstück war dann Kleingruppenarbeit angesagt. „Die Jugendlichen hatten Fragebögen vorbereitet“, so Gassei. Im Vorfeld hatten sich nämlich 17 interessierte Bewohnerinnen und Bewohner bereit erklärt, den jungen Gästen in kleinen Stuhlkreisen Fragen zu beantworten. „Wie lange leben Sie schon im Domizil? Wie alt sind Sie? Habe Sie sich früher auch konfirmieren lassen oder sind zum katholischen Kommunionsunterricht gegangen“, nennt Gassei einige der Bereiche aus den Fragebögen. Dabei seien Jung und Alt schnell miteinander ins Gespräch gekommen. „Das kam so richtig ins Fließen“, beschreibt die Kursana-Betreuungskraft die Atmosphäre.

Nach einer kleinen Andacht im Restaurant des Domizils mit Pastorin Brunke konnten die Jugendlichen buchstäblich hautnah feststellen, wie es sich anfühlen kann, als älterer Mensch zu leben. Dass es gar nicht so einfach ist, mit altersbedingten Mobilitätseinschränkungen und körperlichen Alterserscheinungen den Alltag zu bestreiten, bemerkten die Konfirmanden in Selbstversuchen: „Es gab praktische Übungen mit Rollstühlen, um zu zeigen, wie schwer es sein kann, Bordsteine und Barrieren zu überwinden“, berichtet Gassei. Außerdem konnten die Jugendlichen mit einer virtuellen Brille durch den Garten gehen, um eine Beeinträchtigung der Sehkraft nachzuvollziehen. Ein weiterer Selbsttest: Mit Elektroden ausgestattete Spezialhandschuhe verdeutlichten die Schwierigkeit, mit krankheits- oder altersbedingt zittriten Händen eine Unterschrift mit einem Kugelschreiber auf ein Blatt Papier zu setzen.

Besonders eindrucksvoll waren praktische Übungen der Jugendlichen im Treppenhaus des Domizils: „Mit schweren Bleischürzen bekleidet, konnten die Konfirmanden deutlich die Auswirkungen altersbedingter Mobilitätseinschränkungen wahrnehmen“, berichtet Kursana-Betreuungskraft Gassei. Unmittelbar vor der Verabschiedung waren sich Gäste, Personal und Bewohnerschaft dann auch schnell einig: „Das Konfirmandenprojekt soll im kommenden Jahr mit einer weiteren Neuauflage fortgesetzt werden“, so Gassei.

Zur Übersicht